Coronavirus Apotheken in Rheinland-Pfalz starten mit dem Impfen - aber nur wenige beteiligen sich

Mainz · Die Apotheken in Rheinland-Pfalz starten am Dienstag mit dem Impfen gegen das Coronavirus. Warum der Hausärzteverband das kritisiert - und was die Landesapothekerkammer hierzu meint.

 Mit Verzögerung starten auch die Apotheken mit Impfungen gegen das Coronavirus.

Mit Verzögerung starten auch die Apotheken mit Impfungen gegen das Coronavirus.

Foto: dpa/David Inderlied

Ab Dienstag, 8. Februar, können sich Rheinland-Pfälzer neuerdings auch in den Apotheken gegen das Coronavirus impfen lassen. Nach Angaben der Landesapothekerkammer sind knapp 70 Stellen im Land nach einer Fortbildung mittlerweile dazu in der Lage, den Impfstoff zu verabreichen. Wie viele Apotheken direkt mit dem Impfen starten, ist allerdings noch nicht ganz klar.

Apotheken-Liste geht am Dienstag online

Bürgerinnen und Bürger können sich ab Dienstag auf dem Portal des Deutschen Apothekerverbands (www.mein-apothekenmanager.de) darüber informieren, ob die Apotheke um die Ecke womöglich auch eine Impfung anbietet. Dort ist dann auch einsehbar, ob Impfwillige spontan vorbeikommen können oder womöglich vorher einen Termin vereinbaren müssen. Mit einem Ansturm rechnet in Anbetracht des Stockens der Kampagne aber kaum einer.

Nachfrage könnte mit neuem Impfstoff steigen

„Die Omikron-Welle werden wir wohl auch durch das Impfen in Apotheken nicht mehr brechen“, sagt Peter Stahl, Präsident der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz. Es sei aber besser „frühzeitig langfristig zu denken und auch die Vor-Ort-Apotheken in die Impfinfrastruktur einzubinden“. Der Verband rechnet damit, dass die Nachfrage in den Apotheken steigen könnte, sobald weitere Impfstoffvarianten angeboten werden oder es Empfehlungen für eine weitere Booster-Impfung geben wird.

Hausärzteverband äußert Kritik an Apotheker-Impfungen

Damit Apotheker die Corona-Impfung anbieten können, mussten sie im Vorhinein eine Fortbildung absolvieren. Aus Sicht des rheinland-pfälzischen Hausärzteverbandes reicht das aber nicht aus. Der Verband sieht im Start der Apothekerimpfung eine „Missachtung der Leistung aller niedergelassen Ärztinnen und Ärzte und deren Praxisteams“. In einem Schreiben werfen die Verantwortlichen gar die Frage nach der Sicherheit von Impfungen in Apotheken auf: „Eine Onlineschulung zur Einführung in das Impfwesen und eine Kurzanweisung im Umgang mit Notfällen kann niemals die hochwertige Qualität einer zwölfjährigen ärztlichen Ausbildung ersetzen“, heißt es dort.

Die Apotheker wüssten genau, wie sie sich bei medizinischen Notfällen zu verhalten hatten und seien auch dafür geschult worden, sagt Tilman Scheinert, Geschäftsführer der Landesapothekerkammer. Zudem würde von einer Impfung bestimmter Risikogruppen abgesehen. „Der Wunsch ist vom Bund gekommen“, sagt Scheinert. „Es wäre ein falsches Signal gewesen, als Apothekerschaft ‚nein‘ zu sagen.“

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