Auch "Wunderhunde" helfen bei der Suche

Bei der Suche nach dem seit 18 Monaten verschwundenen Rentner Walter Klein aus Oberlascheid (Eifelkreis Bitburg-Prüm) setzt die Polizei am Montag Spezialhunde ein.

 Bislang blieben alle Bemühungen erfolglos: Ab Montag sollen nun Spezial-Hunde der Polizei im Gelände bei Oberlascheid bei der Suche nach Walter Klein helfen. TV-Foto: Archiv/Rebecca Schaal

Bislang blieben alle Bemühungen erfolglos: Ab Montag sollen nun Spezial-Hunde der Polizei im Gelände bei Oberlascheid bei der Suche nach Walter Klein helfen. TV-Foto: Archiv/Rebecca Schaal

 Wird mit Polizeihunden gesucht: Walter Klein. Foto: Polizei

Wird mit Polizeihunden gesucht: Walter Klein. Foto: Polizei

Oberlascheid. Walter Klein ist spurlos verschwunden. Seit 18 Monaten. Am 4. September 2007 wurde der 69-Jährige aus Oberlascheid (Eifelkreis Bitburg-Prüm) von einem Bekannten zum letzten Mal in Prüm gesehen. Einen Tag später erschien der schwer Herzkranke nicht zu einem Arzttermin. Seitdem gilt er als vermisst. Suchaktionen in der Eifel, rund um den 150-Einwohner-Ort Oberlascheid, sind erfolglos abgebrochen worden. Weder ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera noch Leichenspürhunde haben eine Spur von dem Rentner gefunden. Auch gibt es keinen Hinweis auf ein Gewaltverbrechen: Weder im Wagen noch in der Wohnung des Rentners wurden fremde DNA-Spuren entdeckt.

Die Polizei steht vor einem Rätsel. "Wir haben absolut keine Spur von ihm", sagt Polizeisprecher Reinhard Rothgerber. Genau wie von der seit fast zwei Jahren vermissten Tanja Gräff. Doch anders als bei der Trierer Studentin gibt es im Fall Walter Klein immerhin einen Hinweis. Im luxemburgischen Clerveaux ist der Renault Scenic des Rentners gefunden worden. Wie ist der Wagen dorthin gekommen? War Walter Klein in Clerveaux verabredet? Die Ermittler haben darauf keine Antworten. Auch eine Tauchaktion im Stausee im luxemburgischen Esch hat die Fahnder nicht weitergebracht. Walter Klein bleibt spurlos verschwunden.

Nun sollen erneut Hunde eingesetzt werden. Allerdings keine normalen Spürhunde, sondern speziell für die Personensuche ausgebildete Hunde, sogenannte Mantrailer (Menschenjäger). Spezialisten aus Nordrhein-Westfalen werden am Montag in die Eifel kommen. "Wir haben weder neue Spuren noch neue Erkenntnisse", sagt Polizeisprecher Rothgerber. Der Einsatz der Mantrailer sei einfach eine weitere Möglichkeit, um nach dem Rentner zu suchen. "Wir wollen nichts unversucht lassen."

Mantrailer, die früher bei der Jagd eingesetzt und Bluthunde genannt wurden, kommen immer wieder bei der Suche nach vermissten Kindern, Wanderern oder auch nach orientierungslos herumirrenden Demenzkranken zum Einsatz. Der Unterschied zu einem normalen Suchhund besteht darin, dass ein Mantrailer verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann. Jeder Mensch hat einen individuellen Geruch, der mit einem Fingerabdruck verglichen werden kann. Der Individualgeruch entsteht durch den Zersetzungsprozess der abgestorbenen Hautzellen. In einer Minute verliert der Mensch rund 40 000 Hautzellen, sie gelangen in die Umgebung und werden dort verstreut. Mantrailer sind in der Lage, diese Partikel aufzuspüren, wenn sie zuvor etwa an einem Kleidungsstück oder einem Schlüsselbund des Vermissten geschnuppert haben. Der Hundeführer muss während der Suche auf die kleinste Änderung bei der Körperhaltung oder der Bewegung des Kopfes beim Hund achten. Obwohl die Tiere oft als "Wunderhunde" bezeichnet werden, warnen Experten vor allzugroßer Hoffnung beim Einsatz von Mantrailern: Sie seien kein Allheilmittel bei der Suche nach vermissten Personen.

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