Auftakt mit Tücken

TRIER. Nur holprig kam gestern der Prozess gegen einen 31-jährigen Trierer in Gang, dem vielfacher Betrug bei einer Firmengründung vorgeworfen wird (der TV berichtete). Der Vorsitzende Richter Armin Hardt sah sich schon vor Verhandlungsbeginn mit einem Befangenheits-Antrag konfrontiert.

Weil Hardt dem Hauptangeklagten Christian T. die Bestellung eines zweiten Pflichtverteidigers verweigert hatte, stellte dessen Anwalt Sven Collet einen Ablehnungsantrag - der allerdings nach mehrstündiger Beratungszeit abschlägig beschieden wurde. Die acht festgelegten Prozess-Termine seien mit Collet abgestimmt, ein weiterer Verteidiger deshalb unnötig, befanden die Richter. Klarheit über die Vorgänge bei der Gründung der Firma "TBS" im Frühjahr 2005 brachte der erste Verhandlungstag nicht. Staatsanwalt Sebastian Jakobs trug die Vorwürfe vor, die zur Anklageerhebung führten: Danach hat Christian T. ein Bau-Unternehmen gegründet, rund 15 Mitarbeiter angestellt, Räumlichkeiten gemietet, Equipment bestellt - ohne je einen Cent zu bezahlen. Die Firma war mangels Kapital von Anfang an pleite, Beiträge zu Sozial- und Krankenversicherung wurden nie bezahlt. Als die Hochstapelei nach wenigen Monaten aufflog, ging der Schaden in die Hunderttausende. T., seit März in U-Haft, verweigerte jede Aussage zur Person und zur Sache. Sein mitangeklagter Kompagnon Ralf S. signalisierte durch seine Anwältin Kathrin Munsch, dass er sich umfassend einlassen will - allerdings erst am nächsten Prozesstag. Das Gericht ließ erkennen, dass es dann das Verfahren gegen den weniger belasteten S. abtrennen und zügig beenden könnte. Weiter kam man am ersten Prozesstag nicht.

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