Ausgaben explodiert

Die Ausgaben für Arzneimittel sind im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz auf einen neuen Rekordwert gestiegen: Medikamente im Wert von 1,4 Milliarden Euro wurden 2007 verschrieben.

Trier. Eigentlich sollten die Ausgaben sinken. Das war Ziel der Gesundheitsreform. In Rheinland-Pfalz scheint das bei den Arzneimittelausgaben nicht erreicht worden zu sein. Die Ausgaben für Medikamente und Hilfsmittel sind im vergangenen Jahr im Land geradezu explodiert. Arzneimittel im Wert von 1,4 Milliarden Euro wurden laut Techniker Krankenkasse (TK) 2007 den gesetzlichen Versicherten verschrieben - so viel wie noch nie. Im Jahr zuvor waren es noch rund 1,2 Milliarden Euro. Grund sei, dass die Menschen immer älter würden und damit auch mehr Medikamente bräuchten, sagt TK-Sprecherin Sigrid Hansen. Früher wurden steigende Arzneimittelausgaben von den Krankenkassen oft mit Verschreibungswut der Ärzte begründet. Nach Angaben der TK wurden im vergangenen Jahr im Schnitt 10,5 Verordnungen für jeden gesetzlich versicherten Rheinland-Pfälzer verschrieben - im bundesweiten Schnitt waren es nur 9,7. Der meiste Umsatz wurde mit Psychopharmaka gemacht. Sie gehören zu den teuersten Medikamenten. Für die Patienten selbst machte sich der Anstieg der Ausgaben übrigens nicht bemerkbar. Sie mussten trotz mehr Verordnungen weniger zuzahlen, pro Kopf im Schnitt 25,40 Euro. Insgesamt gingen die Zuzahlungen um 17,3 Millionen Euro zurück. Grund: Wegen Rabattverträgen der Kassen mit Pharmaherstellern sind immer Medikamente von Zuzahlungen befreit.

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