Bankkunden in der Region gehen aus Angst vor Einbrüchen auf Nummer sicher

Trier · Wegen der steigenden Einbruchszahlen mieten in der Region Trier immer mehr Bürger ein Bankschließfach. Experten gehen davon aus, dass die Angst vor Negativzinsen den Trend noch verstärken könnte.

Wer sein Geld zur Bank bringt, lässt es für gewöhnlich aufs Konto gutschreiben. Künftig könnte sich das ändern: Denn aus Angst vor Negativzinsen, also Zinsen auf Guthaben, deponieren bereits erste Kunden ihr Bares in Banktresoren. Das ergab ein Rundruf unserer Zeitung bei mehreren regionalen Banken, auch wenn deren Chefs stets betonten, derzeit keine Pläne für Minuszinsen zu hegen.

Unisono sagen die Banker allerdings auch: Die Nachfrage nach Tresorschließfächern wächst - allein bei der Sparkasse Trier in den vergangenen drei Jahren um 18 Prozent. Inzwischen seien knapp 7000 der insgesamt 10.000 Schließfächer vermietet, sagt Vorstandsvorsitzender Günther Passek. Ähnlich ist die Situation auch bei der Trierer Volksbank. Die Zahl der vermieteten Banksafes ist laut Sprecher Kai Müller deutlich in die Höhe gegangen. Hauptgrund: das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Kunden. Auch Manfred Ehlen von der Kreissparkasse Vulkaneifel, Irine Mees (Kreissparkasse Bitburg-Prüm) und Bettina Pellio (Sparkasse Mittelmosel) sehen im Anstieg der Wohnungseinbrüche den Grund für die erhöhte Nachfrage nach Tresorschließfächern.

Bei der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank sind in einigen Filialen bereits alle Banktresore belegt, in anderen dagegen ist noch die Hälfte frei. "Auch bei unseren Betrieben werden wegen der steigenden Einbruchszahlen mehr Schließfächer gemietet", sagt Hans-Karl Mertes vom rheinland-pfälzischen Bankenverband, in dem Institute wie Postbank, Commerzbank oder Deutsche Bank organisiert sind. Die Kosten für die Miete der Schließfächer richten sich nach der Größe und betragen zwischen 20 und 150 Euro im Jahr. Wer eine bessere als die Standardversicherung will, muss in der Regel noch etwas mehr bezahlen. Nach Ansicht der Polizei eine sinnvolle Investition. "Besonders wichtige Dokumente, wertvolle Sammlungen, Gold oder Schmuck, der nur selten gebraucht wird, sind am sichersten bei Ihrem Geldinstitut im Schließfach aufgehoben", rät der Trierer Kriminalhauptkommissar Wilfried Plohmann.

Weitere Infos: Auf welche Branchen sich die steigende Zahl von Einbrüchen auswirkt

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