Bauern und Winzer in der Region trotz Ernteverlusten zufrieden

Trier · Erst der strenge und lange Winter, dann Nässe, Hitze und im Herbst wieder Unmengen von Regen: Das Jahr 2013 hat den Bauern und Winzern in der Region übel mitgespielt. Die Witterung wirkt sich negativ auf Ernte und Ertrag aus.

2013 kann man getrost als Jahr der Herausforderungen für die Bauern und Winzer bezeichnen. Die extreme Witterung hat den Rhythmus der Erzeuger bestimmt und sie des Öfteren zum schnellen Handeln gezwungen. So mussten Trauben und Getreide Hals über Kopf eingefahren werden. Der massive Herbstregen und hohe Temperaturen ließen die Beeren aufplatzen und sie zusehends faulen. Auf den Feldern reifte das Getreide durch die extreme Sommerhitze schlagartig und musste ebenfalls rasch eingefahren werden. Der Mais steht jetzt gut, doch die Bauern können ihn nicht ernten, weil sie sich mit ihren Traktoren festfahren würden.

Dennoch stimmen Bauern- und Winzerverbände kein Klagelied an, vielmehr sprechen sie von Herausforderungen. Die Rahmenbedingungen für den Berufsstand seien insgesamt ordentlich.

Als schwierig bezeichnet Rolf Haxel, Vorsitzender des Vereins Moselwein, den Weinjahrgang 2013 an Mosel, Saar und Ruwer. Die Erntemenge von 620.000 Hektoliter liege 25 Prozent unter dem Durchschnitt. Allerdings stimme die Qualität. Haxel stuft den neuen Jahrgang als moseltypisch ein: "fruchtig, schlank, aromatisch und mit wenig Alkohol". Das Mostgewicht liege meist zwischen 70 und 80 Grad Oechsle, es gebe aber auch Ausreißer nach oben. Es gebe Auslesen, Eiswein eher weniger.

"Wir können den Markt bedienen", sagt Werner Kirchhoff von der Winzergenossenschaft Moselland eG. Er rechnet damit, dass Moselweine rund zehn Prozent teurer werden.

"Wir werden's überleben, wir hatten schon schlechtere Jahre", beschreibt ein Fassweinvermarkter von der Ruwer die Situation. Dort und an der Mittelmosel verhagelte es den Winzern in einigen Lagen die Ernte. Jammern ist deshalb aber nicht angesagt. Das zeigt auch die Moselochsen-Diskussion, die ein Reisejournalist mit seinem kritischen Beitrag über die Mosel angestoßen hat. "Das hat unser Wir-Gefühl nur noch gestärkt", sagt Moselwein-Chef Haxel.

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