Baustelle auf der Hohenzollernbrücke in Köln: Bahn schränkt Verkehr auf Eifelstrecke ein

Trier · Ende der Woche sollten endlich 30 neue, moderne Nahverkehrszüge auf der Eifelstrecke bis nach Köln fahren. Der Einsatz der neuen Fahrzeuge verzögert sich nun erneut. Schuld ist eine Bahnbaustelle in Köln.

Es erinnert ein wenig an die Eröffnung des neuen Berliner Flughafens: Immer wieder verschiebt sich der Einsatz der neuen, modernen Nahverkehrszüge mit dem Namen Coradia Lint auf der Eifelstrecke von Trier über Gerolstein nach Köln. Eigentlich sollten sie schon seit 15. Dezember rollen. Probleme bei der Zulassung der vom Hersteller Alstorm gebauten Fahrzeuge verhinderten den geplanten Start. Dann hieß es, dass ab 6. März die ersten Züge auf der Strecke fahren sollten. Daraus wird nun aber auch nichts. Nun sollen sie erst Ende April auf die Schiene kommen.

Eine ein Kilometer lange Baustelle ist schuld daran. Und zwar eine Baustelle in Köln. Von Freitag an werden einen Monat lang Gleise und Weichen auf der vielbefahrenen Hohenzollernbrücke in der Domstadt und dem angrenzenden Bahnhof Köln-Deutz erneuert. Über 1200 Züge rollen täglich über die Eisenbahnbrücke. Durch die Bauarbeiten, deren Kosten laut Bahn elf Millionen Euro betragen, können weniger Züge über die Brücke fahren. Einige Verbindungen müssen daher gestrichen oder verkürzt werden.

Auswirkungen hat das auf fast alle Bahnverbindungen von und nach Köln. So fahren bis 7. April von montags bis freitags alle Züge von Trier nur bis Köln Hauptbahnhof statt bis nach Köln-Deutz und wieder zurück. Die Direktverbindung um 19.23 Uhr von Gerolstein nach Köln wird für diese Zeit komplett gestrichen. Ebenso wie die je drei samstags und sonntags fahrenden Schnellzüge von Trier nach Köln. Weil sie nicht an allen Bahnhöfen halten, sind die sogenannten Sprinter fast 40 Minuten schneller als die sonstigen Nahverkehrszüge auf dieser Strecke. Grund für den Wegfall dieser Verbindungen: Die Werkstatt in Deutz, in der die schnelleren Züge gewartet werden, kann wegen der Baustelle nicht angefahren werden. Deshalb könnten die neuen Züge noch nicht eingesetzt werden, sagt Thomas Geyer, Chef des für den Schienennahverkehr in der Region zuständigen Zweckverbands SPNV Nord. Die Neuanschaffungen sollen erst ab 28. April rollen.

Hans-Peter Kuhl vom privaten Arbeitskreis Schienenverkehr im Rheinland hat kein Verständnis für den Zugausfall. Es könne nicht sein, dass die sechs Wochenend-Verbindungen ersatzlos gestrichen werden, nur weil am Ende einer 182 Kilometer langen Zugstrecke eine einen Kilometer lange Baustelle besteht.

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