Betriebe in der Region: Fast jeder vierte Chef ist eine Frau

Trier · Der Mittelstand bietet Frauen mehr Chancen, Chef zu werden. Das geht aus einer Untersuchung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor. Zwischen Eifel, Mosel und Hunsrück ist die Lage demnach besser als im bundesweiten Vergleich.

 Frauen in Führungspositionen. (Symbolbild)

Frauen in Führungspositionen. (Symbolbild)

Foto: Patrick Pleu

Frauen machen zwar mehr als 51 Prozent der deutschen Bevölkerung aus, in den Chefetagen der Unternehmen sind sie jedoch unterrepräsentiert. Sind bundesweit Frauen in Führungspositionen nur zu 20,8 Prozent vertreten, sieht die Situation in der Region Trier derweil im einiges besser aus.

Hier gibt es rund 22 Prozent weibliche Chefs, wie eine aktuelle Untersuchung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform nun herausgearbeitet hat. Dabei wurden rund 4,7 Millionen Unternehmen in Deutschland und 20.000 in der Region Trier in verschiedenen Formen - von Aktiengesellschaften über GmbHs und Gewerbebetriebe bis hin zu Einzelunternehmen - untersucht.

"Die Region hinkt in Sachen Frauen in Führungspositionen nicht hinterher. Im Gegenteil", bilanziert Guido Joswig von Creditreform Trier. Auch was die Größe der Betriebe angehe, so stehe die Region Trier in allen Sparten besser da, als es die Lage im Bund ergebe. "Gerade in Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern sind Frauen deutlich öfter vertreten, als dies bundesweit der Fall ist."

Thomas Mares, Sprecher der Arbeitsagentur in Trier, führt das bessere regionale Abschneiden auf die Wirtschaftsstruktur zurück. "Dies spiegelt den Trend wider, dass in kleinen und mittleren Unternehmen die Chancen, einen Chefsessel zu ergattern, größer sind", sagt er. In der ländlichen Region von Eifel, Mosel und Hunsrück gebe es nun mal keinen Dax-Konzern, in dem man sich "um einen Vorstandsposten streiten muss". Dies bestätigt auch Martina Josten, Geschäftsführerin des Trierer Instituts für Mittelstandsökonomie (Inmit). "In mittelständischen Strukturen ist der Frauenanteil in Führungspositionen höher. Dort gibt es oft Familienbetriebe und offenere Aufstiegschancen", sagt sie.

Laut Josten ist dies auch wenig überraschend, komme doch - wie auch die Creditreform in ihrer Studie anführt - bestimmtes weibliches Führungsverhalten wie das Streben nach Arbeitszufriedenheit und die Förderung von Teamarbeit dem Mittelstand stärker entgegen.

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