Bis zu 52 Euro mehr im Jahr

MAINZ. (win) Fast jeder zweite Energieversorger im Land will die Strompreise zum Jahreswechsel erhöhen: Zwischen 0,93 und 2,2 Cent pro Kilowattstunde sind beantragt. Bis zu 52 Euro Mehrkosten im Jahr drohen den Kunden der Stadtwerke Trier.

Die Stromversorger drehen weiter an der Preisschraube. Nach den Plänen der Stadtwerke Trier sollen sich die Preise zum 1. Januar zwischen 3,6 und 8,8 Prozent je nach Tarif erhöhen, so Stadtwerke-Sprecher Johann Meyer auf Anfrage des TV. Die Mehrkosten liegen damit nach seinen Berechnungen für das gesamte Jahr zwischen 21 und 52 Euro für einen Haushalt. Nicht eingerechnet ist dabei die ab Januar 2007 fällige höhere Mehrwertsteuer. Die im Norden des Landes als Versorger aktive RWE Rhein-Ruhr, die ihren Erhöhungsantrag bei der zuständigen Regulierungsbehörde in Nordrhein-Westfalen eingereicht hat, gibt keine Auskunft im Detail. Weil in den Preisanstieg aktuelle Beschaffungskosten, Mehrwertsteuererhöhung und die verfügte Kürzung der Netz-Nutzungsentgelte einfließen, könne es im Antragsverfahren noch Anpassungen geben, erläuterte ein RWE-Sprecher auf Anfrage. Der Mainzer Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) will bei den 35 Anträgen der rheinland-pfälzischen Stromversorger "sehr kritisch" prüfen, ob die geplanten Erhöhungen gerechtfertigt sind. Zum 1. Juli hatte er sechs Anträge als nicht angemessen abgelehnt. Bundesweit haben zahlreiche Versorger höhere Preise angekündigt. Laut Medienberichten plant RWE Erhöhungen von bis zu 7,5 Prozent. Die CDU-Landtagsfraktion forderte die Landesregierung zum Handeln auf. Ein Großteil der Länder habe bereits öffentlich Widerstand gegen die zum Teil drastischen Preiserhöhungen angekündigt, sagte Hans-Josef Bracht. Ein Sprecher des Mainzer Wirtschaftsministeriums, Kai Krisch-nak, verwies darauf, dass erst einmal die Preisstrukturen verglichen und Kalkulationen der Unternehmen ausgewertet werden müssten. "Unmittelbar nach Antragstellung bereits von Ablehnung zu sprechen, wäre unseriös", sagte Krischnak. Die Prüffrist läuft bis 20. November.

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