Bitburg, Büchel, Spangdahlem: Krebserregendes PFT von Flughäfen ins Grundwasser gespült

Spangdahlem · 800.000 Euro zahlt das US-Militär, um herauszufinden, wie sich krebserregende Schadstoffe von der Air Base Spangdahlem aus verbreiten. Inzwischen steht fest, dass auch andere Flugplätze des Landes ein Umweltproblem haben.

Von den Flugplätzen aus sickern die krebserregenden Stoffe ins Grundwasser, gelangen in Bäche, Flüsse, Fische, Böden und in winzigen - bisher glücklicherweise unbedenklichen Mengen - auch ins Trinkwasser. Perfluorierte Tenside (PFT), die mit Löschschäumen in die Umwelt kamen, werden der Region wohl noch jahrzehntelang zu schaffen machen - und Kosten in Millionenhöhe verursachen.

Je mehr die zuständige Wasserbehörde SGD-Nord forscht, umso deutlicher wird, wie groß das Umweltproblem ist. Nun hat sich gezeigt, dass nicht nur die Umgebung von Spangdahlem, Bitburg und Ramstein betroffen ist, sondern auch jene des deutschen Fliegerhorstes Büchel in der Eifel. Dort wurden, wie die Wasserbehörde am Montag mitteilte, deutlich zu hohe Schadstoffkonzentrationen nachgewiesen. Auch am Flughafen Hahn deuten erste Untersuchungen auf Belastungen hin - weitere Analysen stehen aus. "Wir stehen da noch ganz am Anfang", sagt Joachim Gerke von der Wasserbehörde.

Weiter ist man in Spangdahlem, wo die Suche nach den Schadstoffquellen bereits seit mehr als einem Jahr läuft. Hotspots der Verunreinigung sind die ehemaligen Feuerlöschübungsplätze der Air Base. 800.000 Euro zahlt das US-Militär, um mithilfe von Bohrungen, Kanaluntersuchungen und Färbeversuchen herauszufinden, ob und wie das Gelände saniert werden kann. Auch in Bitburg, wo der Bund im vergangenen Jahrzehnt zehn Millionen Euro für die Umweltsanierung der Ex-Airbase ausgegeben hat, wurden wegen der gefährlichen Tenside Untersuchungen beauftragt.

Neue Daten zeigen, dass man auf den Genuss von Fischen aus einem weiteren Angelteich bei Binsfeld verzichten sollte. Auch Fische aus Kyll, Salm und Bächen rund um die Air Base enthalten zu viel PFT. Der Umweltverband BUND wirft der Wasserbehörde vor, nicht genug zu unternehmen. "Wir haben ein Riesenprogramm", hält Gerke dagegen, dessen Behörde viele neue Messstellen eingerichtet hat. Als erstes müsse man herausfinden, welche Gefahr für Trinkwasserbrunnen besteht.

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