Bitburger Landrat warnt: Busverkehr in der Region steht vor dem Aus

Wird es schon bald außerhalb von Trier keine Linienbusse mehr geben? Ohne Zuschüsse vom Land könne der Busverkehr in den Kreisen nicht aufrechterhalten werden, sagt der Bitburg-Prümer Landrat Joachim Streit, Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Region Trier (VRT).

Busfahren in der Region wird teurer. Um 4,6 Prozent steigen die Ticketpreise zum 1. Januar und um zwei Prozent im April nächsten Jahres. Allerdings erst dann, wenn die im VRT zusammengeschlossenen Busunternehmen nachweisen, dass die Einnahmen durch den Fahrkartenverkauf nicht ausreichen, um wirtschaftlich zu arbeiten. Der Bitburg-Prümer Landrat Joachim Streit, Vorsitzender des VRT-Zweckverbandes, geht davon aus, dass an der Preiserhöhung im April kein Weg vorbeiführt. Viele Verkehrsbetriebe in der Region hätten finanzielle Probleme, es fehle ihnen an Geld, neue, moderne, schadstoffarme und behindertengerechte Busse zu kaufen. Grund: Vor allem in ländlichen Gebieten wie Eifel, Hunsrück oder Saargau ist Busverkehr wegen weiter Strecken teuer und wenig rentabel. Haupteinnahmequelle ist der Schülertransport. Wegen rückläufiger Schülerzahlen gehen diese Einnahmen aber immer weiter zurück. "Der Busverkehr in der Region steht vor dem Zusammenbruch", sagt Streit. Erhöhe das Land seine Zuschüsse für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nicht deutlich, dann werde es außer Schülerbussen keine Linienbusse mehr außerhalb von Trier geben. Streit kritisiert, dass das Land mit den über Mittel für den Schienenverkehr finanzierten Regio-Bussen, die die Mittelzentren der Region verbinden, den Linienverkehren in den Kreisen Konkurrenz mache. Für die Kreise und damit die vom VRT beauftragten Busunternehmen blieben oft nur unrentable Strecken.

Im Mainzer Innen- und Verkehrsministerium reagiert man barsch auf die Kritik aus der Eifel. Es könne nicht immer nur nach weiteren Landeszuschüssen gerufen werden, der VRT müsse auch seine Hausaufgaben machen und unrentable Linien einstellen oder zusammenlegen. Das Land fördere den ÖPNV jährlich mit rund 50 Millionen Euro, mehr sei nicht drin, heißt es aus dem Ministerium.

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