Bleifuß-Billen geblitzt: Einen Monat ohne Führerschein

BITBURG. Harte Zeiten für CDU-Motorradfan Michael Billen. Weil der 49-jährige Kaschenbacher zu fest aufs Gaspedal getreten hatte, musste der Landtagsabgeordnete seinen Führerschein abgeben. "Nicht weiter tragisch", meint der Eifeler Bleifuß.

Michael Billen drückt gerne mal mächtig auf die Tube - verbal in der Politik und nonverbal im Straßenverkehr. Motorradfahren ist Harley-Fan Billens Hobby - das erfährt, wer sich die Homepage ( www.michael-billen.de) des gelernten Bauern anschaut. Schon auf der Eingangsseite braust Billen mit seinem Zweirad von links nach rechts durchs Bild. Das sieht lustig aus und soll dem Betrachter überdies die Botschaft vermitteln: Dieser Politiker hat "drive". Billens Bleifuß wurde ihm allerdings unlängst zum Verhängnis: Auf dem Weg in den Landtag stoppten die grünen Männchen den schwarzen Michel. Bei Wittlich, an der Auffahrt von der Autobahn A 60 zur A 48, wurde der Audi-Mann mit 101 Stundenkilometern geblitzt - erlaubt sind dort 60 km/h. "Pure Schikane, nur zum Abkassieren", kommentiert Billen die Geschwindigkeitsbeschränkung. Alles Poltern half nichts, die Kontrolleure wollten Geld sehen. Weil der Politiker sich aber weigerte zu zahlen, kam's zum Prozess: Ein Monat Führerschein-Entzug lautete schließlich das Urteil - "nur wegen meiner Sturheit", meint der Parlamentarier. Ein wenig kam das Gericht Bleifuß-Billen dann aber doch noch entgegen: Der "Erst-Täter" durfte sich innerhalb einer Frist von vier Monaten aussuchen, wann er den Lappen abgibt. Der Kaschenbacher wählte den Januar. Da ist politisch nix los, und für den Notfall engagierte Billen einen Fahrer: Bitburgs Ex-Polizeichef Elmar Hirschberg. Mittlerweile hat der CDU-Mann seinen Führerschein wieder und gibt sich überdies geläutert: "Ich bin doch kein Raser." In der Kappensitzung des Bitburger Hauses der Jugend bekam der Politiker am Wochenende trotzdem seit Fett ab: "So stehen still jetzt Harley, Audi und Mercedes, die nächste Zeit geht er per pedes. Weg ist der Lappen nicht vom Blasen, beim Billen lag's, oh Wunder, nur am Rasen."

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