BÖHR-BUCH
BERLIN. (ve) "Der hat es im Augenblick schwer", schmunzelt Bremens SPD-Bürgermeister Henning Scherf. Das könne man ja den Zeitungen entnehmen. Der "Beschwerte" heißt Christoph Böhr und sitzt auf dem Podium in der Berliner Konrad-Adenauer-Stiftung, um sein aktuelles Buch vorzustellen.
"Gesellschaft neu denken", heißt das 351 Seiten umfassende Werk. Darin sind eine Reihe von Aufsätzen enthalten, die Böhr seit dem Mauerfall einem wachsenden neoliberalen Zeitgeist entgegen gesetzt hat. Henning Scherf nennt den Autoren einen "positiven Schreiber", würdigt sein Engagement für eine "sich kritisch einmischende Bürgergesellschaft" und kann schließlich so viel Gemeinsames entdecken, "als wenn es ein Sozialdemokrat geschrieben hätte". "Das war mehr als Seelenverwandschaft", stellt Böhr am Ende gerührt fest. Verlagsleiter Jürgen Kron bleibt nur noch zu wünschen, dass Böhrs Buch genau so "rasch den Weg in die Schlagzeilen findet", wie der innerparteiliche Grabenkampf in Rheinland Pfalz. (Christoph Böhr: Gesellschaft neu denken; Societätsverlag, 19,90 Euro)