Böser Vater, böser Onkel

TRIER. (woc) Zum zweiten Mal wurde gestern ein 42-jähriger Trierer vor dem Landgericht zu einer Haftstrafe wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt.

Peter C. hat seine kleine Tochter missbraucht. Zu drei Jahren und einem Monat verurteilten ihn die Richter dafür vor genau zehn Jahren. Doch weil die Prognose gut war, kam der 42-jährige Trierer bereits nach rund zwei Jahren auf freien Fuß. Der Rest der Haftstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.Doch Peter C. bewährte sich nicht. Nur knapp ein Jahr später - noch während seiner Bewährungszeit - begann er, seine drei Neffen zu missbrauchen. Gestern verurteilte das Trierer Landgericht den vierfachen Vater erneut. Wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen in insgesamt 30 Fällen.Zwischen 1999 und 2003 berührte Peter C. laut Anklageschrift seine drei Neffen - zur Tatzeit zehn, vierzehn und fünfzehn Jahre alt - unsittlich. Gewalttätig wurde Peter C. dabei nicht, er lockte die Jungen mit Geld. Zwischen 50 Mark und 130 Euro gab er seinen Neffen jedes Mal. Der Kleine bekam schon mal einen Gameboy oder ein Videospiel.Bei der Hauptverhandlung ist der Mann, dem ein Gutachten zwar einen sehr niedrigen Intelligenzquotienten aber keinerlei geistige Beeinträchtigung bescheinigt, geständig.Es ändere zwar nichts am Tatbestand, aber "die Jungs wussten, worum es geht. Sie kamen zu ihm, wenn sie Geld brauchten. Die Initiative ging also nicht nur von meinem Mandanten aus", verteidigt Anne Bosch ihren Mandanten. Der ermittelnde Polizeibeamte bestätigt: "Die Jungen haben in ihren Aussagen zugegeben, dass sie den Missbrauch wegen des Geldes zugelassen haben. Gleichzeitig schämten sie sich, das Geld angenommen zu haben."Das umfassende Geständnis zu seinen Gunsten, die einschlägige Vorstrafe zu seinen Lasten wertend, verurteilte die Kammer unter dem Vorsitz von Richter Rolf Gabelmann den Wiederholungstäter zu drei Jahren und sechs Monaten Haft.

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