Bremsen kaputt, Fahrer übermüdet: Jeder dritte Lastwagen beanstandet
Trier · Bei dem einen funktionieren die Bremsen nicht richtig, der andere hat seine Fracht nicht gesichert, und in vielen Fällen sitzen die Fahrer zu lange am Steuer. Kontrollen zeigen, dass jeder dritte Lastwagen mit Mängeln unterwegs ist.
Wenn Lastwagen verunglücken, dann führt das nicht nur großem Sachschaden und langwierigen Aufräumarbeiten. 44 Menschen wurden im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz bei LKW-Unfällen getötet, 1700 erlitten Verletzungen. Mehr als 15.000-mal waren Lastwagen in Unfälle verwickelt. Häufigste Ursachen: Die Fahrer sind zu schnell unterwegs, fahren zu nah auf oder missachten die Vorfahrtsregeln. Laut Polizei sind aber auch falsch gesicherte Ladung oder Übermüdung oft Gründe für Unfälle.
LKW-Kontrollen gehören daher in Deutschland zum Alltag: 600.000 Fahrzeuge kontrolliert das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) jährlich. Bei jedem fünften wurden Verstöße festgestellt, oft mehrere. Alarmierender sind die Zahlen aus Rheinland-Pfalz, wo die Kontrolleure jeden dritten Truck beanstanden. Stefan Jansen vom BAG in Mainz erklärt das mit den intensiven Kontrollen. Fast täglich sind seine Leute auch in der Region Trier unterwegs, wo das Frachtaufkommen wegen des Trierer Hafens und der B 51, die als Route Richtung Südeuropa dient, besonders hoch ist.
Zu drei Vierteln der Beanstandungen kommt es, weil die Fahrer sich nicht an die vorgeschriebenen Ruhezeiten halten. In einer Branche, die von extremem Zeitdruck geprägt ist, verzichten viele offenbar eher auf Pausen, als zu spät anzukommen. Eine Entwicklung, die Jansen Sorgen bereitet: Immer mehr Fahrer versuchten, das digitale Kontrollgerät in ihrem LKW oder Bus zu manipulieren - was dazu führen könne, dass auch Bremsen oder Antiblockiersysteme nicht mehr richtig funktionieren. Technische Mängel und schlecht gesicherte Ladung sind weitere häufige Mängel.
Das zeigen auch die Ergebnisse einer auf LKW und Busse ausgerichteten Polizeikontrolle am Dienstag. Beamte des Präsidiums Trier überprüften 49 Fahrzeuge. In 27 Fällen hatten die Fahrer zu lange hinterm Steuer gesessen. Sieben Fahrzeuge hatten technische Mängel und bei fünf war die Ladung nicht richtig gesichert.