„Büro-Versehen“ lässt Malu Dreyer alt aussehen

Mainz · Ein fehlergespickter Brief von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat gestern für reichlich Gesprächsstoff und Häme gesorgt. „Ein Büro-Versehen“, entschuldigte sich die Staatskanzlei.

Ob Malu Dreyer früher eine gute Schülerin war, ist nicht bekannt. Sicher aber ist: Für Dreyers Anfang September abgeschickten Brief an die Kanzlerin hätte es im Deutschunterricht sicher keine Eins mit Sternchen gegeben. Eher schon ein "Setzen, sechs!" Grund: In dem kurzen Brief über ein Spitzengespräch zur Spähaffäre des US-Geheimdienstes wimmelt es nur so von Rechtschreibfehlern.

Genauer gesagt: In sechs Sätzen tauchen acht Verhacker auf. Das mag im Diktat eines Grundschülers guter Durchschnitt sein. Aber für ein hochoffiziöses Schreiben ist die Fehlerquote dann doch ein wenig zu hoch. Und extrem peinlich obendrein. Vor allem, weil eine Kopie des Briefs an die Öffentlichkeit gelangte: Die Zeitung Die Welt veröffentlichte das Schreiben im Internet, versehen mit Korrekturen. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott bekanntlich nicht zu sorgen. So gab es am Mittwoch hämische Kommentare. "Rechtschreibgate in Rheinland-Pfalz", teilte der gerade erst aus dem Bundestag geflogene FDP-Landeschef Volker Wissing im Internet mit.
Die Mainzer Staatskanzlei sprach von einem "Büro-Versehen".

"Es tut uns leid, dass diese fehlerhafte Fassung des Briefs an die Bundeskanzlerin gesendet wurde", sagte Regierungssprecherin Monika Fuhr. Der Büroleiter der Staatskanzlei habe sich dafür bereits am Vortag im Büro der Kanzlerin entschuldigt. Bleibt die Frage, wer das Schreiben an die Öffentlichkeit gab. Und die Schlussfolgerung, dass Malu Dreyer demnächst etwas genauer hinschauen dürfte, wenn sie einen Brief unterzeichnet.

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