Salmtaler will in CDU-Bundesvorstand Christdemokrat Junk will’s wissen: Kein Mann für die letzte Reihe

Trier · Nach den diversen Schlappen bei Wahlen will die CDU am Samstag den Grundstein für einen Neuanfang legen.  Ein Christdemokrat aus der Region will dabei mitreden.

 Daumen nach oben: CDU-Politiker Dennis Junk will in den Bundesvorstand seiner Partei gewählt werden.

Daumen nach oben: CDU-Politiker Dennis Junk will in den Bundesvorstand seiner Partei gewählt werden.

Foto: Christina Bents

Viel zu verlieren hat der Salmtaler nicht: Wenn Dennis Junk sich am frühen Samstagnachmittag auf dem CDU-Bundesparteitag zur Wahl stellt, kann der 37-jährige Parlamentarier eigentlich nur gewinnen. Denn die richtig dicken Chancen hat der CDU-Politiker zumindest nach der Papierform nicht: Dennis Junk ist auf der bundespolitischen Bühne noch nicht in Erscheinung getreten. Und als Politiker aus dem relativ kleinen Landesverband Rheinland-Pfalz fehlt ihm zudem auch eine zahlenmäßig große Hausmacht unter den Delegierten, die ihn bei der Beisitzerwahl unterstützen könnte.

Doch Junk nimmt‘s sportlich, wie er am Freitag im Gespräch mit unserer Redaktion sagt. „Ich gehe nicht blauäugig in die Wahl“, sagt er, „aber Chancen rechne ich mir trotzdem aus.“ Neben dem kompletten Vorstand samt dem designierten neuen Vorsitzenden Friedrich Merz werden auf dem virtuellen CDU-Bundesparteitag auch 26 Beisitzer gewählt. Das klingt nach viel, doch für die zwei Dutzend Plätze gibt es drei Dutzend Bewerber, darunter auch einige prominente Namen.

Das kann ein Nachteil für den New­comer Junk sein, aber womöglich auch ein Vorteil. Denn mit den alt bekannten Parteirecken ist der proklamierte Neuanfang der auf allen Ebenen ins Trudeln geratenen Partei kaum glaubwürdig zu gestalten.

Gilt also auch bei der CDU das Motto „Neue Besen kehren gut“? Das werden die Wahlergebnisse am Samstag zeigen. Dass Dennis Junk bei Wahlen punkten kann, hat der zweifache Vater im März vergangenen Jahres unter Beweis gestellt. Der aus dem Kreisverband Bernkastel-Wittlich kommende Politiker eroberte bei seiner Landtagswahl-Premiere mit einem Top-Ergebnis das Direktmandat. Junk holte mehr als 45 Prozent der Erststimmen und legte gegenüber seiner Vorgängerin sogar noch mehr als sieben Prozentpunkte zu, während andere regionale CDU-Größen kräftig einbüßten.

Ein solches Ergebnis beflügelt. „Die Menschen haben mich nicht gewählt, damit ich in der letzten Reihe sitze und mir das anschaue“, sagt der 37-Jährige selbstbewusst. Da liegt es auf der Hand, dass er zur Kandidatur für den Bundesvorstand von seinen Parteifreunden auch nicht getrieben werden musste. „Man führt ja Gespräche und guckt, wo man sich einbringen kann“, sagt der Salmtaler in fast schon feinstem Politikersprech.

Neben Dennis Junk (Bezirksverband Trier) kandidieren aus Rheinland-Pfalz noch die beiden Bundestagsabgeordneten Mechthild Heil (Koblenz-Montabaur) und  Johannes Steiniger (Rheinhessen-Pfalz). Die scheidende stellvertretende Bundesvorsitzende und Landesvorsitzende Julia Klöckner kandidiert für das Amt der Bundesschatzmeisterin.

Der letzte regionale Vertreter im Bundesvorstand war übrigens der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete und Mittelstandschef Peter Rauen (76). Wie Rauen kommt auch Junk aus Salmtal im Kreis Bernkastel-Wittlich. Könnte ja sein, dass das beim virtuellen Parteitag am Samstag ein gutes Omen ist.

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