Bundesweiter Protest ruft auch Trierer Fußballfans auf den Plan

Trier/Frankfurt · Kommt es heute zu einer Zerreißprobe im deutschen Fußball? Vertreter der Proficlubs aus der ersten und zweiten Liga entscheiden über neue Sicherheitsmaßnahmen. Viele Fans befürchten starke Einschränkungen.

Das neue Sicherheitskonzept, mit dem Randalierer besser als bisher in die Schranken verwiesen werden sollen, hat in den vergangenen Wochen hohe Wellen geschlagen. Obwohl der Maßnahmenkatalog nur für Spiele der ersten und zweiten Liga gilt, lässt er auch die Fans des Viertligisten Eintracht Trier nicht kalt. Sie haben sich den bundesweiten Protestaktionen angeschlossen. Denn viele fühlen sich zu Unrecht in eine Ecke mit Gewalttätern gestellt.
Aus Sicht von Thomas Endres, Leiter des Fanprojekts Trier, findet eine Verdrehung der Realität statt. "Ich fühle mich in jedem Stadion sicher", sagt er. Die Landesinnenminister fordern dagegen den raschen Beschluss des von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und vom Deutschen Fußball-Bund erarbeiteten Konzepts. Ansonsten seien die Länder gezwungen, zusätzlich Polizei einzusetzen, um die Sicherheit zu garantieren. An den Kosten wären die Clubs zu beteiligen.
Es wird spannend: Wie gehen die Vertreter der in der DFL organisierten 36 Proficlubs heute bei ihrer Tagung in Frankfurt mit dem Konzept um? Noch immer wird über manche der 16 Anträge gestritten. Den größten Diskussionsbedarf lösen die Begrenzung von Ticketkontingenten für Gastvereine sowie die Form von Eingangskontrollen aus. Hier sind Verschärfungen vorgesehen.
Endres fordert einen Dialog zwischen Fans und Vereinen auf Augenhöhe. Daran hapert es zuweilen, sagt Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte. Sein Eindruck: Das Verhältnis zwischen Fans und dem organisierten Fußball ist geprägt von "großem Misstrauen".

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