Historische Attraktion Burg Pyrmont: Wo man 800 Jahre Geschichte bestaunen kann

Roes · Die Burg in der Gemeinde Roes hat rund 800 Jahre Geschichte erlebt. Wir verraten, wann man das alte Gemäuer besichtigen kann und wie viel Geschichte es dort zu erleben gibt.

Burg Pyrmont: Wo man 800 Jahre Geschichte bestaunen kann
Foto: Getty Images/Markus Volk

Die Burg Pyrmont, malerisch gelegen in der südlichen Eifel, hat viel zu bieten. Hier kommen Geschichtsinteressierte und Wanderer auf ihre Kosten. Zusätzlich kann hier sogar geheiratet werden.

Wo liegt die Burg Pyrmont?

Die Burg Pyrmont liegt in der südlichen Eifel in Rheinland-Pflalz, westlich von Münstermaifeld in der Nähe von Roes und Pillig, in malerischer Kulisse hoch auf einem Schieferfelsen über dem Wasserfall des Elzbachs. Sie gehört zur Markung der Ortsgemeinde Roes. Unterhalb der mittelalterlichen Burg gibt es den schönsten Traumpfad Deutschlands (2015 gekürt): der Pyrmonter Felsensteig. Er führt hinauf auf die Höhen des Maifelds. Wer sich dort befindet, hat einen unvergleichbaren Ausblick auf die Burg Pyrmont genauso wie auf die Vulkankegel, die sich in der Osteifel befinden. Angrenzend befindet sich das Naturschutzgebiet Am Juckelberg. Von dort kommt man in das waldreiche Elztal. Dort lässt sich wunderbar eine Pause in der Pyrmonter Mühle einlegen. Auch die Burg Eltz ist nicht weit entfernt. Sie verfügt ebenfalls über eine unvergleichliche Architektur, die Einrichtung stammt aus den vergangenen acht Jahrhunderten. Das Besondere an dieser Burg: Sie verfügt über eine einmalige Schatzkammer mit Gold- und Silberarbeiten.

Wie alt ist Burg Pyrmont?

Wie alt die Burg Pyrmont in der Eifel genau ist, weiß man nicht. Erstmalig erwähnt wurde sie 1225, das ist annähernd 800 Jahre her. Insgesamt spiegeln sich drei große Epochen der deutschen Kulturgeschichte in der Burganlage wider: Mittelalter, Barock und Moderne. Im Gegensatz zu anderen Burgen blieb sie trotz Pfälzischem Erbfolgekrieg (1688 bis 1697) und dem Einmarsch der Franzosen im 18. Jahrhundert unzerstört. 1810 wurde die Burg Pyrmont von den Franzosen an einen Bauunternehmer versteigert, der sie als Steinbruch nutzte. Es folgten mehrere Besitzerwechsel. Die Burg wurde schließlich 1963 von den Architekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg für 105.000 Mark erworben und in den folgenden Jahren bis 1967 wieder aufgebaut. Sie ließen dabei neue und alte Komponenten zu einer Einheit verschmelzen. Die Burg Pyrmont gilt als Aushängeschild in der Denkmalpflege.

Wie hoch ist die Burg Pyrmont?

Der Hauptturm, also der Bergfried der Burg auf einem Schieferfelsen über dem Wasserfall des Elzbachs, misst 24,5 Meter. Der Bergfried kann mit 82 Stufen erklommen werden und ermöglicht einen romantischen Blick auf Münstermaifeld und die Burg Elz und einen unvergesslichen Ausblick auf Weiher und Felder.

Wem gehört die Burg Pyrmont?

Die Burg im Rheinland-Pfälzischen Roes, Landkreis Cochem-Zell wurde, wie bereits erwähnt, 1963 von den beiden Architekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg erworben. Der aus Österreich stammende Petschnigg, dessen größtes Interesse der Denkmalpflege gehörte, lebte dort als Burgherr mit seiner Ehefrau bis zu seinem Tode 1997. Der Architekt bildete gemeinsam mit Hentrich das Architekturbüro HP. Später wurde dies erweitert und nannte sich daraufhin „HPP – Hentrich-Petschnigg und Partner“. Das Büro existiert noch heute, ist weltweit tätig und beschäftigt 450 Mitarbeiter.

Das Anwesen wurde nach dem Tode von Petschnigg Senior an seinen Sohn Udo vererbt, der seitdem mit seiner Ehefrau die Burg Pyrmont bewohnt. Die beiden haben sich auf die Vermietung der Burgräume für Hochzeiten spezialisiert. Eine der größten Festsäle hat Platz für rund 140 Gäste, er ist 2000 Quadratmeter groß. Die Kosten für eine Tagesmiete belaufen sich auf rund 1700 Euro Übernachtungen sind in der Hauptburg, im Torhaus, im Westturm, im ehemaligen Kutscher- oder Gartenhaus sowie der einstigen Sattelkammer der Burg möglich. Einmal im Jahr findet dort die Hochzeitsmesse statt. Die burgeigene Website www.burg-pyrmont.de informiert über Details und Preise.

Kann man die Burg Pyrmont besichtigen?

Seit 1990 kann die Burg Pyrmont besichtigt werden. Ein Hausverwalter kümmert sich darum, „dass die Burggeister nicht einsam bleiben“. Vor 2019 strömten Besucherscharen dorthin, weil dort auch viel kulturelles Programm stattgefunden hat.

Zu den Besichtigungen gibt es keine Führungen. Während der Besichtigung können die Besucher in Ruhe rund 800 Jahre Geschichte erkunden. Ausreichend Bänke laden zum Verweilen und Ausruhen ein. Erklärungen mittels Filmpräsentationen erhalten die Gäste vor ihrem Rundgang in unterschiedlichen Sprachen, neben Deutsch auch auf Englisch, Französisch und Niederländisch. Die Besucher können neben den imposanten Räumlichkeiten auch besondere Antiquitäten bestaunen. Zudem können sie Lauben und malerische Winkel entdecken. Außerdem wird ein Blick in einen rund 50 Meter tiefen Brunnen gewährt. Die neu angelegten Terrassengärten rund um die Burg laden zum Entspannen ein.

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