Cattenom: Brandursache weiter unklar

Trier · Noch immer ist nicht klar, wie es zu dem Brand eines Trafos im Kernkraftwerk Cattenom kommen konnte. Laut Bundesumweltministerium zeige der Vorfall, dass es bei der Sicherheit von Atomkraftwerken keine Kompromisse geben dürfe.

 Feuer im Atomkraftwerk Cattenom am Freitag, 7. Juni. Das Foto des Twitter-Nutzers @wpmath zeigt dunkle Rauchwolken über dem AKW. Betroffen war ein Transformator im nicht-nuklearen Bereich.

Feuer im Atomkraftwerk Cattenom am Freitag, 7. Juni. Das Foto des Twitter-Nutzers @wpmath zeigt dunkle Rauchwolken über dem AKW. Betroffen war ein Transformator im nicht-nuklearen Bereich.

Foto: @wpmath/Twitter

Die Ursachenforschung nach dem Trafo-Brand im nicht nuklearen Bereich des Atomkraftwerks Cattenom geht weiter. Bis gestern stand noch immer nicht fest, warum es am Freitag zu dem Feuer gekommen ist, bei dem eine weithin sichtbare schwarze Rauchwolke entstanden ist. Der erste Reaktorblock bleibt vorerst abgeschaltet. Bis Mitte der Woche soll klar sein, wie lange er vom Netz bleibt.

Die jüngsten Vorfälle in dem Atomkraftwerk nahe der deutschen Grenze zeigten, dass es bei der Sicherheit von Atomkraftwerken keine Kompromisse geben dür8fte, sagte eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums auf Anfrage unserer Zeitung. Umweltminister Peter Altmaier (CDU) nehme die Sorgen der Menschen in der Region Trier und im Saarland wegen Cattenom "sehr ernst". Eine Abschaltung der Anlage an der lothringischen Obermosel fordert der aus dem Saarland stammende CDU-Politiker allerdings nicht. Altmaier nutze "jede Gelegenheit", die deutsche Position zur Energiewende und zum Ausstieg aus der Kernenergie darzulegen, sagte seine Sprecherin. Bei seinem anstehenden Besuch in Paris am 1. Juli wird er die "besondere Situation in Cattenom" ansprechen.
Der Zwischenfall vom vergangenen Freitag, bei dem innerhalb des Kraftwerks der interne Notfallplan ausgelöst worden war, beschäftigt auch den rheinland-pfälzischen Landtag. Man werde das Thema auf die Tagesordnung setzen, kündigte die Grüne Landtagsabgeordnete Stephanie Nabinger (Saarburg) an. Sie sieht in dem Atomkraftwerk ein "nicht hinnehmbares Risiko" und forderte genau wie die saarländische Umweltministerin Anke Rehlinger (SPD) die Abschaltung der vier Reaktorblöcke.

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