CDU-Chefin Merkel startet heiße Wahlkampfphase in Wittlich

Trier/Wittlich · Mit dem gemeinsamen Auftritt von CDU-Chefin Angela Merkel und Spitzenkandidatin Julia Klöckner in Wittlich haben die rheinland-pfälzischen Christdemokraten gestern die heiße Wahlkampfphase eingeläutet.

(sey/har) Fünfeinhalb Wochen vor der Landtagswahl hat CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner ihren Willen bekräftigt, die seit fünf Jahren allein regierende SPD von der Regierungsbank zu verdrängen. "20 Jahre sind genug, wir brauchen den politischen Wechsel", sagte Klöckner am Mittwoch bei einem Besuch in der TV-Redaktionskonferenz.

Verbale Rückendeckung erhielt die 38-jährige Politikerin am frühen Abend von der CDU-Bundesvorsitzenden Angela Merkel. Bei ihrem ersten Auftritt im rheinland-pfälzischen Landtagswahlkampf sagte Merkel vor etwa 1000 Zuhörern in Wittlich, es sei zwar in Rheinland-Pfalz nicht alles schlecht. "Aber es könnte besser sein." Man dürfe nicht damit zufrieden sein, "nicht zu den Schlechtesten zu gehören", sagte die CDU-Vorsitzende mit Verweis auf die anderen Bundesländer.

Besonders scharf kritisierte Angela Merkel die Grünen wegen "ihrer totalen Verweigerungspolitik". Beispiel dafür sei das umstrittene Bahnhofsprojekt Stuttgart.21.

Nach Wittlich ging's für Kanzlerin und Kandidatin noch zu einem weiteren Auftritt in den Hunsrückort Kastellaun. Insgesamt sind in Rheinland-Pfalz acht Kundgebungen mit der CDU-Bundesvorsitzenden und Kanzlerin Angela Merkel geplant, die letzte am Tag vor der Wahl in Trier. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die in Umfragen zuletzt knapp hinter der SPD liegenden Christdemokraten den Machtwechsel in Mainz für möglich halten.

Beim Besuch der TV-Redaktion forderte Klöckner den Vize-Chef der Senioren-Union, Leonhard Kuckart, wegen seiner Kinderlärm-Äußerungen zum Rücktritt aufgefordert. „Wenn sich Kuckart davon nicht distanziert, sollte er den Hut nehmen“, sagte Klöckner. Der Vize-Vorsitzende der Senioren Union hatte die heute vom Kabinett beschlossene Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes im Vorfeld kritisiert und sich dagegen ausgesprochen, dass Kitas und Spielplätze generell in Wohngebieten zugelassen werden sollen. Der Vereinsvorsitzende der Senioren-Union, Otto Wulff, begrüßte indes die heutige Entscheidung des Kabinetts und sprach von einem „klaren Signal für eine kinderfreundliche Gesellschaft“.

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