CDU distanziert sich von Sven … wer? - Homosexuellenfeindliche Äußerung bringt Klöckner & Co. auf die Palme

Trier · Bis gestern war CDU-Mitglied Sven Heibel in der eigenen Partei ein eher unbeschriebenes Blatt. Nun hat sich selbst Landesparteichefin Julia Klöckner von dem 33-Jährigen distanziert und beschert Heibel damit mehr Aufmerksamkeit als ihm lieb ist.

Spätestens jetzt dürfte Sven Heibel wissen, was ein "shitstorm" ist. Mit einer dämlichen Äußerung über Homosexuelle löste der Westerwälder im Internet einen Sturm der Entrüstung aus. Heibel sprach sich indirekt dafür aus, die vor 20 Jahren aus dem Gesetz gestrichene Strafbarkeit von homosexuellen Handlungen wieder einzuführen. "Ich bin sprachlos, dass man als Christdemokrat so eine Meinung vertreten kann", gehörte noch zu den harmloseren Kommentaren auf der Facebookseite des Studenten. Es dauerte nicht lange, da bekam auch die CDU-Landeschefin Wind von den Heibel-Äußerungen. "Ganz klar: Nicht CDU-Position, klare Distanzierung!", schrieb die allzeit im Internet präsente Julia Klöckner und wies offenbar auch noch ihren Sprecher an, eine Pressemitteilung hinterherzujagen. In der schrieb Sprecher Tobias Diehm, dass die Heibel-Äußerung "nicht die Positionen der CDU Rheinland-Pfalz ist".

Nur: Wer ist eigentlich Sven Heibel? In der Landes-CDU ist er weitgehend unbekannt, in den Landesvorstand der CDU-Jugendorganisation schaffte er es gerade mal als einer von 13 Beisitzern. Mit dem Begriff Nachwuchshoffnung wäre der immerhin auch schon 33-jährige Heibel noch gelobt. Durch das ganze Getöse wurde schließlich auch die SPD auf ihn aufmerksam und forderte artig Konsequenzen. sey

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