Kommentar zur Kampfkandidatur von Marlon Bröhr Bröhr kann Baldauf schaden

Fehlende Netzwerke, eine zu späte Bewerbung, ein riesiges Ego, scharfe Kritik an Parteigrößen, die (noch) das Sagen in der Landes-CDU haben: Marlon Bröhr dürfte keinerlei Chancen haben, Spitzenkandidat der rheinland-pfälzischen CDU 2021 zu werden.

 Florian Schlecht

Florian Schlecht

Foto: TV/klaus Kimmling

Wo Insider damit rechnen, dass sich der charismatische Landrat eher für den Neuanfang nach einer möglichen Wahlpleite von Christian Baldauf in Stellung bringt, kann er dem Pfälzer trotzdem schon jetzt schaden: Rhetorisch dürfte der schlagfertige, selbstverliebte Bröhr den steiferen Baldauf beim Parteitag in die Tasche stecken und damit manchem Mitglied tatsächlich als besserer Neuanfang erscheinen. Dazu legt Bröhr mit dem Vorwurf, die Baldauf-Kandidatur sei der Basis von der Parteispitze aufgedrückt worden, den Finger in die richtige Wunde.

Das Vorziehen der Nominierung auf November folgt zwar vorrangig dem Motiv, Baldauf bekannter zu machen, füttert aber auch den Verdacht, die Spitzenkandidatur schnell durchpeitschen zu wollen. Die Geschlossenheit der CDU ist daher ein Trugschluss. Mit großen Visionen glänzen beide Kandidaten bislang ohnehin nicht. Inhaltlich lässt zwar auch Ministerpräsidentin Dreyer Ideen vermissen. Lachende Dritte des CDU-Zoffs dürfte 2021 dennoch die Triererin werden.
f.schlecht@volksfreund.de

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