Parteitag in Wittlich Wahlen zum Landesvorsitz: Wie Christian Baldauf die CDU im Land modernisieren will

Mainz · Nach mehreren Wahlschlappen will Christian Baldauf als neuer Landesvorsitzender die CDU in Rheinland-Pfalz modernisieren. Zur kommenden Wahl für den Parteitag in Wittlich hat er ein sechsköpfiges Team aufgestellt - mit zwei Leuten aus dem Bezirksverband Trier.

 Der rheinland-pfälzische CDU-Oppositionsführer Christian Baldauf stellt im Vorfeld des CDU-Landesparteitages sein „Team Zukunft“ vor.

Der rheinland-pfälzische CDU-Oppositionsführer Christian Baldauf stellt im Vorfeld des CDU-Landesparteitages sein „Team Zukunft“ vor.

Foto: dpa/Boris Roessler

Christian Baldauf hatte die Wahl des Ortes am Dienstagnachmittag dem ambitionierten Vorhaben angepasst. Mit seinem Auftritt im Gutenberg-Hub, einem hippen Co-Working-Space am Mainzer Zollhafen, wollte er zeigen, dass die CDU auch modern sein kann. Der 54-jährige Pfälzer will beim Parteitag am 26. März in Wittlich Landesvorsitzender der CDU werden - und die Christdemokraten nach mehreren Wahlschlappen „raus aus alten Routinen“ bringen. Friedrich Merz sei im Bund schon das Signal für den Neuanfang in der Partei gewesen. Baldauf soll es nun in Rheinland-Pfalz sein, so das Narrativ. Dabei war er vor mehr als zehn Jahren selbst schon einmal Parteichef. Nun bewirbt sich der Frankenthaler aber nicht allein. Er hatte zur Vorstellung gleich ein sechsköpfiges Team mitgebracht - sein „personelles Angebot zum Neustart“.

So könnte der neue Landesvorstand aussehen

 Der rheinland-pfälzische CDU-Oppositionsführer Christian Baldauf stellt im Vorfeld des CDU-Landesparteitages sein „Team Zukunft“ vor. Dazu gehören (v.l.n.r.) Christina Rauch, Gordon Schnieder, Ellen Demuth, Winfried Görgen, Jenny Groß und Jan Metzler.

Der rheinland-pfälzische CDU-Oppositionsführer Christian Baldauf stellt im Vorfeld des CDU-Landesparteitages sein „Team Zukunft“ vor. Dazu gehören (v.l.n.r.) Christina Rauch, Gordon Schnieder, Ellen Demuth, Winfried Görgen, Jenny Groß und Jan Metzler.

Foto: dpa/Boris Roessler

An seinem Personaltableau wird der angekündigte Aufbruch auch gleich sichtbar. Die Truppe von Baldauf ist jünger und weiblicher als der bisherige Landesvorstand. Künftig soll es drei statt bislang zwei Stellvertretern geben: Ellen Demuth (39), Jenny Groß (36) und Jan Metzler (40) stehen zur Wahl. Christina Rauch soll die Mitgliederbeauftragte der Partei werden. Winfried Görgen (69) aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich soll Landesschatzmeister bleiben.

Schnieder ist der wichtigste Mann an Baldaufs Seite

Der bald womöglich wichtigste Mann an Baldaufs Seite kommt ebenfalls aus dem Bezirksverband Trier. Gordon Schnieder, 46 Jahre alt und aus der Vulkaneifel, will Generalsekretär der Partei werden. Seiner Ansicht nach sollte sich die Partei nach außen weiter öffnen. „Diskussion muss unser Stil sein“, sagte er unserer Redaktion. Dazu müssten etwa auch Nicht-Mitglieder an Parteisitzungen vor Ort teilhaben dürfen. Auch Baldauf selbst stellte die Mitglieder nach vorne. „Mein größter Anspruch ist, aus unserer Partei ein Team mit 35.000 Mitgliedern zu machen“, sagte der derzeitige CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag. Das sei nicht weniger als eine „Mammutaufgabe“. Ziel sei es, die Parteiarbeit attraktiver zu machen. Immer wieder fallen Worte wie Onlineformate, Nachwuchsförderprogramm und Beteiligung.

Team hat noch kein Programm vorgestellt

Nur bei den konkreten Inhalten bleibt es an diesem Nachmittag vage. Das Team hat am Montag noch kein Programm präsentiert. Baldauf will das aber nicht als Defizit verstanden wissen. Man werde sich in den nächsten Tagen und Wochen den Kreis- und Ortsverbänden vorstellen. Dabei soll es dann auch um Themen gehen. Es sei schließlich eine Mitmachpartei, sagte Baldauf.

Gegenkandidat zieht zurück

Mit seiner Wahl würde Baldauf die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin und noch amtierende Landesvorsitzende Julia Klöckner beerben. Sie wird nicht erneut kandidieren. Es gibt bislang auch keine anderen Gegenkandidatinnen oder -kandidaten. Ein einziger hatte sich vor gut einer Woche gemeldet, seine Ambitionen aber wieder kurzfristig begraben.

Ob Baldauf auch als Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen in vier Jahren ins Rennen geht, ließ er offen. Nach den Kommunalwahlen in zwei Jahren wolle man eine Bestandsaufnahme machen. Vergangenes Jahr war Baldauf Spitzenkandidat der CDU bei der verlorenen Wahl.

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