Corona Impfzentren in Rheinland-Pfalz schließen Ende des Jahres

Trier · Weil der Bund sich aus der Finanzierung der Impfzentren zurückzieht, werden die noch 22 Impfzentren im Land geschlossen. Zuletzt ist die Nachfrage nach Corona-Impfungen deutlich zurückgegangen.

 Eine Impfung im Impfzentrum Hillesheim.

Eine Impfung im Impfzentrum Hillesheim.

Foto: TV/Stephan Sartoris

Wie erwartet werden die Impfzentren im Land Ende des Jahres schließen. Das kündigte der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) an. Als Grund nannte er die neue Impfverordnung des Bundes. Demnach ziehe sich der Bund aus der Ko-Finanzierung der Impfzentren in den Ländern zurück. Er werde daher dem Kabinett in der morgigen Sitzung vorschlagen, die verbliebenen 22 Impfzentren im Land zum Jahresende zu schließen. Seit Eröffnung der Impfzentren Ende 2020 belaufen sich laut Hoch die Gesamtkosten dafür allein in Rheinland-Pfalz auf rund 218 Millionen Euro, von denen rund 107 Millionen Euro vom Bund erstattet werden.

Welche Impfzentren noch geöffnet sind

In der Region waren zuletzt noch die Impfzentren in Wittlich und Hillesheim geöffnet. Das Impfzentrum im Trierer Messepark wurde im Frühjahr in den sogenannten Stand-By-Betrieb geschickt. Es sollte bei Bedarf wieder geöffnet werden. Mit der Schließung der Impfzentren zum Ende des Jahres können die seit nunmehr fast zwei Jahren dadurch belegten Hallen wieder anders verwendet werden.

Status der Corona-Impfungen in Rheinland-Pfalz

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind 89,7 Prozent der über 60-Jährigen im Land zweimal und 85,2 Prozent dreimal geimpft. Das sei eine „sehr gute Impfquote“, sagt Hoch. Seit Beginn der Impfkampagne seien im Land mehr als 9,41 Millionen Impfungen verabreicht worden. „Dank der Schutzimpfung wurden schwere Verläufe und Todesfälle im Zuge einer Corona-Erkrankung verhindert. Das Gesundheitssystem war stark belastet, aber nicht überlastet, was zweifelsfrei auch auf die gute Wirksamkeit der Vakzine gegen das Virus zurückzuführen ist“, so Hoch.

„Die Herbstwelle ist abgeebbt und aktuell verzeichnen wir keinen großen Andrang in den Impfzentren“, sagte der Gesundheitsminister. Er sei davon überzeugt, dass der Impfbedarf ab dem neuen Jahr bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten ausreichend gedeckt werden kann, sodass durch die Schließung der Impfzentren keine Versorgungslücke entstehe. Es werde darüber hinaus weiterhin Impfangebote des Landes geben, und zwar mit mobilen Impfteams und Impfbussen, die durchs Land fahren, kündigte Landesimpfkoordinator Daniel Stich (SPD) an.

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