IT-Experten gesucht So jagt das Land Internetganoven nach den Bunker-Verbrechen in Traben-Trarbach

Traben-Trarbach/Mainz · In Rheinland-Pfalz steigen Fälle von Cyberkriminalität. Daher sollen mehr Informatiker zur Polizei. Die Verdächtigen von Traben-Trarbach stehen kurz vor der Anklage.

Cyberkriminalität: Wie Rheinland-Pfalz den Druck auf Kriminelle erhöht
Foto: Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz

Bis zum Frühjahr plant der Koblenzer Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer, die Verdächtigen anzuklagen, die im stillgelegten Nato-Bunker von Traben-Trarbach ein Rechenzentrum betrieben haben, über das in Hunderttausenden Fällen Drogen, Waffen und Kinderpornos verkauft worden sein sollen. Christian Wollstadt vom Landeskriminalamt (LKA) sagte am Montag in Mainz, dass die Auswertung von 403 sichergestellten Servern so gut wie beendet sei. Zwei Drittel der Server seien bereits grob gesichtet worden, nur bei dreien sei den Ermittlern bislang kein Zugriff möglich, weil Daten verschlüsselt seien, sagte der Kriminalexperte. Alles, was auf den Servern gehostet wurde, sei „kriminell“. Die Ermittler prüften nun besonders, ob es Fälle gebe, bei denen Kinder von sexuellem Missbrauch betroffen seien, betonte Wollstadt, der damit rechnet, dass die Ermittlungen bis Anfang Februar abgeschlossen seien und eine Anklage spätestens im März möglich sei.