Das Barometer steht auf Sturm
Trier/Mendig · Heute beginnt das Festival Rock am Ring auf dem Flugplatz Mendig in der Vulkaneifel, und alle Barometer stehen auf Sturm. Tausende Fans sind bereits angereist und bereiten sich auf den Campingplätzen für ein Wochenende mit Schauern und Gewittern vor.
Gewitter mit Platzregen und vorübergehend auch starken Böen, aber kein Supersturm wie im vergangenen Jahr - das sagt der Wetterbericht zurzeit für das Wochenende in der Vulkaneifel voraus. Ein großer Teil der 90 000 Besucher des seit Monaten ausverkauften Festivals ist bereits am Mittwoch und Donnerstag nach Mendig gereist und hat sich auf den Campingplätzen für ein stürmisches Wochenende eingerichtet. Gummistiefel, Regencapes und die grundsätzliche gute Laune der Ringrocker sind die Mittel gegen das Wetter, das einfach niemand ändern kann. Ein bisschen hilft auch die Erinnerung an die Festivals der vergangenen Jahre, die bei Hochsommertemperaturen abliefen.
Viele fragen sich natürlich, ob wieder ein Supergewitter droht. Im vergangenen Jahr verletzten nächtliche Blitzschläge mehr als 30 Fans auf den Zeltplätzen. Zelte flogen davon, viele hatten Angst, das Festival schien kurz vor einem Abbruch zu stehen.
Aber das Veranstalterteam von Marek Lieberberg bekam die Lage zusammen mit vielen Einsatzkräften der Feuerwehr, der Polizei und des Deutschen Roten Kreuzes in den Griff. Rock am Ring ging weiter, die Verletzten wurden nach wenigen Stunden wieder aus der ärztlichen Obhut entlassen. Das Festival, das nach 29 Jahren am Nürburgring im Jahr 2015 zum ersten Mal in Mendig stattfand, wurde zu einem großen Erfolg.
Es droht dieses Mal keine massive Gewitterfront, meldet der Veranstalter und spricht von "einzelnen Gewittern, die sich in labiler und schwüler Luft bilden können".
Was ist zu tun, wenn ein Gewitter zuschlägt? Veranstalter Marek Lieberberg hat zusammen mit dem ADAC Tipps für die Ringcamper zusammengestellt.
Wenn die Blitze zucken, sollte man in den Zelten Schutz suchen, diese schließen und sich in der Mitte des Zeltes auf den Boden setzen. Im Fall eines Blitzeinschlags wird der Strom über die Zeltplane in den Boden geleitet. Extrem wichtig: auf keinen Fall die Zeltwand oder die Stange berühren. Genau dadurch wurden 2015 die Fans verletzt.
Auf keinen Fall sollte man sich auf den blanken Boden, sondern möglichst auf trockene Luftmatratze oder Campingliege mit Metallgestänge setzen und dabei das Metall und den Boden nicht berühren. Eventuell in das Zelt führende Stromkabel müssen weg, ebenso Plastikteller oder Gummikapseln an den Gestängefüßen.
Eine Überschwemmung gilt als unwahrscheinlich. Ein Sprecher der Polizei Mayen sagt dazu: "Da ist kein Bach, da gibt es keine Überschwemmung. Die Fans werden nur schön nass werden."Extra: Liveticker und Fotostrecken auf Rock the Region
Berichte, Bilder und einen Liveticker unserer Kollegen vor Ort gibt es im Festivalportal von volksfreund.de auf "Rock the Region" und deren Facebook-Seite .Extra: Der Programm
Heute Abend sind die Dänen Volbeat und die Kombo Tenacious D mit dem Sänger und Schauspieler Jack Black die Headliner auf der Hauptbühne von Rock am Ring. Disturbed, Breaking Benjamin und Amon Amarth sind schon vorher dran. Auf der Crater Stage: Frittenbude, Puscifer, Major Lazer und Rudimental.
Am Samstag wartet die Welt auf Billy Talent und die Red Hot Chili Peppers auf der Hauptbühne. Auch die Deftones werden mit Sicherheit höhere Aufmerksamkeit genießen, ebenso Heaven Shall Burn und Bullet For My Valentine auf der Crater Stage. Im Alternatent finden die Fans Karate Andi und Labyrinth, im Becks's Club Tent Britta Arnold und Niconé.
Am Sonntag werden harte Töne den Ring erschüttern. Die Nu-Metaller Korn und die Veteranen von Black Sabbath erschüttern die Hauptbühne. Da kommt Freude auf. Biffy Clyro und Fettes Brot spielen auf der Crater Stage, Graveyard und Caliban im Alternatent. jp
