Das Schengen-Lyzeum in Perl startet

Mit dem saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller und Luxemburgs Regierungschef Jean-Claude Juncker ist das Schengen-Lyzeum in Perl feierlich eröffnet worden. Unser Mitarbeiter Norbert Freund sprach darüber mit Schulleiter Volker Staudt.

 Schulleiter Volker Staudt (Mitte) eröffnet mit seinen Schülern das Schengen-Lyzeum in Perl. Foto: Rolf Ruppenthal

Schulleiter Volker Staudt (Mitte) eröffnet mit seinen Schülern das Schengen-Lyzeum in Perl. Foto: Rolf Ruppenthal

Perl. Das Schengen-Lyzeum nimmt seinen Lehrbetrieb in Klasse fünf auf. Wie groß war der Ansturm auf die Schule?Staudt: Zunächst sollten 81 Schüler in drei Klassen aufgenommen werden. Jetzt können aber doch alle 130 anfangen, die sich angemeldet haben: 98 Deutsche, 30 Luxemburger und zwei Franzosen. Luxemburg und der Kreis Merzig-Wadern haben zusätzlich Geld bereitgestellt, so dass wir mit fünf Klassen beginnen. Warum sind so wenig Schüler aus Luxemburg dabei?Staudt: Die meisten Schüler von dort werden in zwei Jahren in Klasse sieben dazustoßen, weil es in Luxemburg eine sechsjährige Primärschule gibt. Dann soll die Hälfte der Schüler des Lyzeums aus Luxemburg kommen. Warum ist Frankreich am Lyzeum nicht beteiligt?Staudt: Frankreich war eingeladen. Die Idee dieser neuen Schulform ist aber nicht auf Resonanz gestoßen. Welche Sprachen werden gelehrt?Staudt: Bei uns wird in Klasse fünf Deutsch, Französisch und Luxemburgisch gelehrt, ab Klasse sieben Englisch, ab Klasse neun kann Spanisch belegt werden.Ab welchem Notenschnitt darf man von der Grundschule ins Lyzeum wechseln?Staudt: Das Lyzeum ist Pflichtschule für Perl, so dass wir von hier alle Schüler aufnehmen, auch solche ohne eine Empfehlung fürs Gymnasium. 2008 wollen wir nur noch 81 deutsche Schüler in Klasse fünf aufnehmen. Für Schüler, die nicht in Perl wohnen, dürfte dann die Gymnasialempfehlung als Auswahlkriterium eine Rolle spielen. Das hört sich nicht danach an, dass es sich beim Lyzeum um eine Eliteschule handeln würde.Staudt: Überhaupt nicht. Wir wollen alle aufnehmen, solange die Kapazitäten ausreichen. Wir haben sogar zwei Integrationsschüler, einen mit einer Hörbehinderung und einen autistischen Schüler. Ist das Lyzeum eine Gesamtschule oder ein Gymnasium?Staudt: Weder noch. Der Gesamtschule ähnelt es insoweit, als wir die Schüler dort abholen, wo sie herkommen und in den Klassen sieben bis neun nach der Leistungsfähigkeit der Schüler in G-, E- und A-Kurse unterteilen. Das wichtigste Gymnasialelement ist die zwölfjährige Regelschulzeit bis zum Abitur.Sie bieten aber eine verpflichtende Ganztagsschule mit mehr Unterrichtsstunden als an den übrigen Gymnasien an.Staudt: Richtig. Wir haben an drei Tagen in der Woche bis 16 Uhr Unterricht. Am Nachmittag sind Arbeitsgemeinschaften, "Lernen lernen" sowie freie Arbeit und "Hausaufgaben" vorgesehen. Wir unterrichten in größeren Unterrichtsblöcken, die nicht so häufig durch Pausen unterbrochen werden. Was heißt "Lernen lernen"?Staudt: Da geht es um das Erlernen von Lernmethoden und die Selbstorganisation der eigenen Arbeit. Wir wollen nach den Herbstferien für jeden Schüler eine Lerndiagnose und einen individuellen Lernplan erstellen. Das Ziel ist eine individuelle Förderung der Schüler.

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