Das sind die Minister der neuen Bundesregierung

Berlin · Bevor das SPD-Mitgliedervotum ausgezählt war, drangen gestern die Namen der Kabinettsmitglieder der künftigen Bundesregierung durch. Den wichtigsten Posten nach Kanzlerin Angela Merkel bekommt Sigmar Gabriel.

SPD-Chef Sigmar Gabriel soll in einer neuen großen Koalition Vizekanzler und Superminister für Wirtschaft und Energie werden. Dies bestätigten SPD-Kreise am Freitag dem Volksfreund. Außenminister wird demnach erneut Frank-Walter Steinmeier, der das Amt schon bei der letzten großen Koalition 2005 bis 2009 innehatte. Ministerin für Arbeit und Soziales soll demnach die aus Rheinland-Pfalz stammende SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles werden, Familienministerin wird wohl Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Manuela Schwesig, die Vize-Parteichefin ist.

Die Kabinettliste der SPD beinhaltet zwei Überraschungen: Das Amt des Justizministers wird der saarländische Wirtschaftsminister Heiko Maas (47) übernehmen. Der Jurist kennt aus dem Saarland die Gepflogenheiten einer großen Koalition und gilt als enger Vertrauter von Gabriel.

Der bisher für den Posten gehandelte parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Thomas Oppermann, soll offenbar neuer Fraktionschef im Bundestag werden; darüber haben aber die 193 Abgeordneten das letzte Wort. Auch Ex-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ist im Gespräch. Umweltministerin wird den Angaben zufolge die bisherige Schatzmeisterin der SPD, Barbara Hendricks, die Amtsinhaber Peter Altmaier (CDU) ablöst. Sie soll auch den Bereich Städtebau dazubekommen. Hendricks kommt aus dem SPD-Landesverband Nordrhein-Westfalen.

Was aus Altmaier wird, war Freitagabend noch unklar. Als enger Merkel-Vertrauter gilt er aber als gesetzt für das Kabinett. Sicher war auf Unionsseite gestern abend, dass Wolfgang Schäuble Finanzminister und Thomas de Maizière Verteidigungsminister bleiben. Zusätzlich bekommen CDU und CSU sieben Ministerien, inklusive des Kanzleramtsministers. Klar ist, dass die CSU drei Positionen erhält, möglicherweise Inneres (Hans-Peter Friedrich), Verkehr (Alexander Dobrindt) und Landwirtschaft mit Verbraucherschutz (Peter Ramsauer). Altmaier könnte eventuell Kanzleramtsminister werden, Ronald Pofalla Entwicklungshilfe machen. Als Anwärterin für das Gesundheitsministerium gilt Ursula von der Leyen. Zudem hat CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe Aussichten, etwa als Bildungsminister.

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