Der Neue will das Image aufpeppen- Michael Horper ist neuer Bauernpräsident

Koblenz/Trier · Keine Überraschung bei der Wahl des neuen Bauernpräsidenten: Favorit Michael Horper aus Üttfeld, Eifelkreis Bitburg-Prüm, setzte sich bei der Wahl um das höchste Amt im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau gegen seinen Mitkandidaten Ulrich Schreiber (Kreis Neuwied) durch.

 Die Führungsspitze im Verband: Manfred Zelder, Michael Horper und Walter Clüsserath. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Die Führungsspitze im Verband: Manfred Zelder, Michael Horper und Walter Clüsserath. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Bei der Vorstellung des neuen Gremiums zeigte sich Michael Horper sichtlich erleichtert. "Ich habe nicht gut geschlafen", gestand er kurz nach seiner Wahl, die er mit 66 Prozent (35 von 53 Stimmen) dann doch recht deutlich gewonnen hatte. Sein Mitbewerber, Ulrich Schreiber, Vorsitzender des Kreisbauern- und Winzerverbandes Neuwied, schaffte auch bei der Wahl zum Vize nicht den Einzug ins Präsidium. Horper zu Seite stehen in den kommenden fünf Jahren der 54-jährige Winzer Walter Clüsserath aus Pölich sowie der 56-jährige Manfred Zelder aus Wittlich (Milchvieh- und Bullenmastbetrieb). Insgesamt ist die Region in dem neuen Gremium bestens vertreten (siehe Extra).

Michael Horper will sein neues Amt mit Elan angehen. Vor allem liegt ihm das Image seines Berufsstandes am Herzen. "Nie waren Lebensmittel besser als heute und nie wurde das Vieh so gut gehalten wie heute", wirbt Horper gleich für die Bauern in Deutschland. Bei Skandalen und Problemen in der Vergangenheit seien die Bauern oft in Zwangshaft genommen worden und hätten darunter gelitten, ohne, dass sie die Verursacher waren. An den Lebensmittelhandel richtet Horper einen eindringlichen Appell und fordert mehr Chorgeist: "Der Handel darf seine Geschäfte nicht auf die Kosten der Bauern machen." Doch auch gegenüber der Politik gehe es darum, die landwirtschaftlichen Standpunkte anzubringen: "Die Landwirtschaft, der Weinbau, die Forstwirtschaft und der gesamte ländliche Raum haben einen wichtigen Platz in unserer Gesellschaft." Die hohe Reglementierungswut aber mache so manchem Landwirt das Leben schwer. So steht etwa die Düngeverordnung ganz oben auf dem Programm des neuen Bauernpräsidenten. "Auch der Mindestlohn belastet unsere Winzer in erheblichem Maß", sagt Horper und kündigt Widerstand an. Nicht zuletzt will der Landwirt auch den Verband fit für die Zukunft machen. "Unsere Geschäftsstellen müssen top sein, damit sie sich um die Belange unserer Mitglieder optimal kümmern können."
Extra: Das neue Präsidium des Bauern- und Winzerverbandes

Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau vertritt knapp 18.000 Landwirte in 14 Landkreisen. Für die nächsten fünf Jahre wurde folgendes Präsidium gewählt: Michael Horper, Üttfeld, Eifelkreis-Bitburg-Prüm (Präsident); Walter Clüsserath, Pölich, Kreis Trier-Saarburg und Manfred Zelder, Wittlich (beide Vizepräsidenten).
Michael Horper beerbt damit Leo Blum aus Hillesheim-Niederbettingen, der 15 Jahre lang Präsident des Bauern- und Winzerverbandes war. Horper hatte ihm schon zehn Jahre als Vizepräsident zur Seite gestanden. Als Beisitzer wurden gewählt: Rita Lanius-Heck, Oberwesel, Rhein-Hunsrück-Kreis; Arno Billen, Kaschenbach, Eifelkreis Bitburg-Prüm; Wilfried Berg, Argenthal, Hunsrück; Harald Schneider, Heidweiler, Kreis Bernkastel-Wittlich. hw

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