Repräsentantin der Milchwirtschaft Klara Scholtes aus dem Hunsrück ist neue Milchkönigin für das Saarland und Rheinland-Pfalz

Die neue Milchkönigin für das Saarland und Rheinland-Pfalz heißt Klara Scholtes. Die 19-Jährige aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich ist am Samstag in Saarlouis für zwei Jahre zur Repräsentantin der Milchwirtschaft beider Bundesländer gewählt worden.

Clara Scholtes

Clara Scholtes

Foto: BeckerBredel

Die neue Milchkönigin Klara Scholtes aus Deuselbach im Landkreis Bernkastel-Wittlich tat sich schwer, wie eine strahlende Siegerin auszusehen, nur milde lächelnd posierte sie für die Fotografen. Die 19-Jährige war sichtlich überrascht am Samstagabend (5. November) in Saarlouis zur neuen Repräsentantin der saarländischen und rheinland-pfälzischen Milchwirtschaft gewählt worden zu sein. Die Landwirtschaftsstudentin aus Rheinland-Pfalz setzte sich gegen vier Mitbewerberinnen aus den beiden Bundesländern durch. Sie ist die zweite, die den Titel Milchkönigin Rheinland-Pfalz-Saar trägt. Zuvor hatte Vivian Ludwig aus dem rheinland-pfälzischen Heidweiler (Kreis Bernkastel-Wittlich) das Amt inne.

Scholtes packt auf dem elterlichen Bio-Milchviehbetrieb mit an

Vor der Abstimmung hatte eine Experten-Jury die Kandidatinnen im Alter zwischen 19 und 28 Jahren auf Fachwissen, Charme und Schlagfertigkeit geprüft. Scholtes wird nun für zwei Jahre das neue Gesicht der Milch für Rheinland-Pfalz und das Saarland sein. „Das ist noch gar nicht richtig angekommen“, sagte Scholtes. „Ich zittere noch immer.“ Auf dem Bio-Milchviehbetrieb ihrer Eltern packt sie seit frühester Kindheit an. Schon heute arbeitet sie darauf hin, den Familienbetrieb in der nächsten Generation weiterzuführen.

Klara Scholtes (Mitte) erhält die Krone der Milchkönigin von ihrer Vorgängerin Vivian Ludwig (3.v.r.). Milag-Vorsitzender Michael Horper (3.v.l.) freute sich über eine gute Wahlveranstaltung mit Klara und den anderen Kandidatinnen (v.l.n.r.) Karoline Neufang, Nadja Weber, Ann-Cathrin Eberle und Lena-Marie Welsch. (Foto: Schulte)

Klara Scholtes (Mitte) erhält die Krone der Milchkönigin von ihrer Vorgängerin Vivian Ludwig (3.v.r.). Milag-Vorsitzender Michael Horper (3.v.l.) freute sich über eine gute Wahlveranstaltung mit Klara und den anderen Kandidatinnen (v.l.n.r.) Karoline Neufang, Nadja Weber, Ann-Cathrin Eberle und Lena-Marie Welsch. (Foto: Schulte)

Foto: TV/Schulte/Milag

Auf die neue Milchkönigin warten nun um bis zu 80 Termine im Jahr. Sie werde Veranstaltungen besuchen, Grußworte sprechen, Fragen beantworten und über die Lage der Milchwirtschaft diskutieren, sagte eine Sprecherin der ausrichtenden Milchwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz-Saar. Seit 2010 gibt es das Ehrenamt der rheinland-pfälzischen Milchkönigin – seit 2020 ist sie auch für das Saarland zuständig.

Mit Lena-Marie Welsch und Karoline Neufang waren am Samstag auch zwei Saarländerinnen angetreten. Die 24-jährige Landwirtschaftsmeisterin Lena-Marie Welsch aus Blieskastel arbeitet in Vollzeit auf dem Hof ihres Onkels und betreibt einen kleinen Selbstbedienungshofladen. Die 28-jährige Landwirtin Karoline Neufang aus Ottweiler arbeitet im Familienbetrieb. Die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft (milag) hatte zu der Wahl eingeladen, am Ende entschied die Jury gegen die Saarländerinnen. Camilla Atmer-Steitz, die Landesvorsitzende der „Saar Land Frauen“, die über die Landwirtschaftskammer ebenfalls in die Milchwirtschaft eingebunden sind, sagte, sie hätte sich in diesem Jahr eine saarländische Milchkönigin gewünscht. „Denn das ist wichtig für unsere Öffentlichkeitsarbeit. Viele wissen gar nicht, dass es im Saarland eine Landwirtschaftskammer gibt und 120 Milchbauern mit 13 000 Kühen. Auf diese Betriebe wollen wir aufmerksam machen“, sagte Atmer-Steitz. Eine Molkerei gebe es nicht mehr im Saarland, alle Milch werde nach Kaiserslautern zur Molkerei Hochwald gebracht und werde von dort nach China exportiert. Das Joint Venture mit den Chinesen sorge für Absatz der saarländischen Milch.

Nach Angaben des Landeskontrollverbandes Rheinland-Pfalz-Saar gab es im September 2021 in beiden Bundesländern insgesamt 1676 Milchviehbetriebe. Zehn Jahre zuvor (2011) waren es noch 2719 Betriebe gewesen. Die Zahl der Kühe ist in dem Zeitraum von rund 132 600 auf gut 112 500 gesunken. Die durchschnittliche Zahl an Kühen pro Betrieb stieg dagegen von rund 49 auf 67.

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