Die Beck-Partei

Die SPD steht unter enormem Druck. Unmut und Verärgerung über die rot-grüne Reformpolitik sind weit verbreitet. Jeder Urnengang droht im Superwahljahr vom Bürger zum Abbau von Frust und Verteilen von Denkzetteln genutzt zu werden. Zumindest in den rheinland-pfälzischen SPD-Reihen hat Kurt Beck, der inzwischen als Vize-Bundesvorsitzender durchaus in Haftung für Berliner Politik zu nehmen ist, offenbar kein Problem, den Reformkurs zu halten. Beck ist unangefochten. Er ist hier im Land schlicht die SPD. Doch die Genossen scharen sich nicht nur hinter ihrem Vormann, um ihm den Rücken zu stärken. Sie suchen vor allem Schutz hinter seinem breiten Kreuz. Bereits 1999 wurden Europa- und Kommunalwahl vom Wahlvolk zur Abrechnung mit Rot-Grün umfunktioniert. Was andere Parteien im Schilde führen, zählt dann bei der Stimmabgabe wenig. Die politische Großwetterlage hat das erhoffte Verjüngungssignal des Mainzer Parteitags für die Landtagswahl 2006 fast untergehenlassen. Der Wechsel wurde zwar wohlwollend akzeptiert. Indes, die Partei machte klar: Kurt Beck steht an der Front, das ist es, was - nicht nur in turbulenten Zeiten - zählt. j.winkler@volksfreund.de

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