Die CDU sucht ihren Spitzenkandidaten

MAINZ. Die CDU sucht ihren "Superstar": Bis zum 27. September 2004 sollen Kreis- und Bezirksverbände der Union Bewerber für die Spitzenkandidatur bei der Landtagswahl 2006 vorschlagen, bevor es bei einem Parteitag am 12. November in die Endausscheidung geht.

Die Christdemokraten haben sich einen Zeitplan für die Kandidatenfindung verpasst und wollen damit den Streit um den besten Herausforderer von Ministerpräsident Kurt Beck begrenzen. Die Auseinandersetzungen seien nicht unter den Teppich zu kehren, sollten aber fair geführt werden, sagte Parteichef Christoph Böhr nach einer Vorstandssitzung am Mittwoch. Böhr selbst hatte unmittelbar nach der Kommunalwahl seine Bereitschaft bekundet, erneut anzutreten und damit seine parteiinternen Kritiker auf den Plan gerufen. Er sehe sich weiterhin als "geeigneten Kandidaten", betonte Böhr. Der CDU-Vorstand verständigte sich darauf, dass Kreis- und Bezirksverbände, aber auch die Vereinigungen, bis zum 27. September Bewerber vorschlagen können. Ein Parteitag wird dann am 12. November mit der Nominierung des Spitzenkandidaten der Debatte ein Ende setzen, so die Hoffnung der CDU-Spitze. Weil das Verfahren so nicht in der Satzung vorgesehen ist, können allerdings auch noch aus den Reihen des Parteitages kurzfristig Bewerber ins Rennen geschickt werden. Erst nach der Sommerpause soll sich entscheiden, wie die Parteibasis in die Kandidatendiskussion eingebunden wird. Im Gespräch sind Regionalkonferenzen. Bei den Personalvorschlägen, die laut Böhr "handschriftlich oder Maschinen geschrieben" eingehen müssen, wird Generalsekretär Claudius Schlumberger abklären, ob ins Spiel gebrachte Bewerber auch tatsächlich antreten wollen. Inhaltlich ist laut Böhr die Kandidatenfrage im Vorstand nicht diskutiert worden. Auf der Suche nach Alternativen zum aktuellen Vormann sind vor allem die drei Bezirksvorsitzenden Joachim Hörster (Koblenz), Peter Rauen (Trier) und Kurt Lechner (Pfalz). Hörster hatte im Vorfeld der Vorstandssitzung erneut betont, dass es Alternativen gebe, über die in der Partei rechtzeitig in aller Offenheit gesprochen werde. Er forderte Böhr indirekt auf, die angekündigte Bewerbung zurückzuziehen. CDU-Landtagsabgeordnete wie der Westerwälder Erwin Rüddel unterstellen Hörster, selbst antreten zu wollen. Böhr ließ Konsequenzen offen, sollte seine Bewerbung für die Spitzenkandidatur scheitern. Darüber zerbreche er sich nicht den Kopf, sagte der Landesvorsitzende, der davon ausgeht, dass seine Partei hinter ihm steht.

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