Die Hausantenne feiert Renaissance

TRIER. Wer in Eifel/Mosel/Hunsrück digitales Fernsehen schauen will, benötigt schon bald keinen Kabel- oder Satellitenanschluss mehr. Das ab spätestens 2008 auch in der Region zu empfangende digitale Antennenfernsehen macht´s möglich. Der TV beantwortet die wichtigsten Fragen rund ums DBV-T.

Was bedeutet DVB-T? Das Kürzel steht für Digital Video Broadcasting - Terrestrial, kurz: digitales Fernsehen über Antenne. Weil es den Empfang innerhalb und außerhalb von Gebäuden ermöglicht, wird es auch "Überall-Fernsehen" genannt. Wann und wo startet das digitale Antennenfernsehen in der Region Trier? Spätestens in zwei Jahren, möglicherweise schon 2007. Nach Angaben der Landesmedienzentrale (LMK) kann ab dann wahrscheinlich in weiten Teilen des ehemaligen Regierungsbezirks das digitale Antennenfernsehen empfangen werden. Detaillierte Informationen will die LMK vor dem Startschuss geben. Welche Programme werden über das digitale Antennenfernsehen zu empfangen sein? Elf statt der bislang über die normale Hausantenne zu empfangen vier öffentlich-rechtlichen Programme: Das Erste, ZDF, SWR, HR, Bayerisches Fernsehen, WDR, Arte, Phoenix, EinsPlus sowie im Wechsel ZDFinfokanal/3sat und ZDFdokukanal/Kinderkanal. Zusätzlich wird der Informationsdienst ZDFdigitext ausgestrahlt. Warum sind die privaten Sender nicht mit an Bord? Weil sie laut Landesmedienzentrale zumindest in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg (noch) die Kosten für die Ausstrahlung ihrer Programme übers digitale Antennenfernsehen scheuen. In Ballungszentren wie Berlin, München oder dem Rhein-Main-Gebiet sind auch die Privatsender beim DBV-T mit von der Partie. Was sind die Vorteile von DVB-T? Digitales Fernsehen kann die verfügbaren Frequenzen besser nutzen als analoges. Dadurch können pro Kanal drei- bis viermal so viele Programme verbreitet werden. Weitere Vorteile sind die verbesserte Bild- und Tonqualität im Vergleich zum analogen Fernsehen. Auch ermöglicht digitales Fernsehen zusätzlich zu den Fernsehprogrammen Dienste aller Art. Warum wird die terrestrische Fernsehübertragung überhaupt von analog auf digital umgestellt? Die begrenzte Verfügbarkeit terrestrischer Frequenzen lässt bei analoger Übertragung nur eine geringe Programmanzahl zu. Die schwindende Attraktivität und Akzeptanz im Vergleich zu Kabel und Satellit hat die Zahl der Haushalte, die Fernsehen nur über Antenne sehen, deutschlandweit auf etwa sieben Prozent sinken lassen. Für die Sender wird die terrestrische Verbreitung ihrer Programme immer uneffektiver. Die einzige Alternative zum Abschalten ist die Modernisierung, also die vollständige Digitalisierung der Antennenaustrahlung. Wen betrifft die Umstellung auf digitales Antennenfernsehen? Alle Haushalte, die Fernsehprogramme noch über die Zimmer- oder Dachantenne empfangen. Wer über Kabel oder Satellit empfängt, für den ändert sich nichts. Allerdings kann DVB-T auch für Kabel- oder Satellitennutzer interessant sein: für Zweit- oder Drittgeräte im Haushalt, für den portablen Empfang innerhalb und außerhalb von Gebäuden oder mobil unterwegs. Wie empfange ich DVB-T? Der Empfang im Gebäude ist in der Regel mit einer einfachen Haus- oder Zimmerantenne möglich. Zusätzlich benötigt man ein DVB-T-Empfangsgerät. Diese Set-Top-Box "übersetzt" die digitalen Datenpakete für den normalen (analogen) Fernseher. Achtung: Neuere Fernseher haben das digitale Empfangsteil oft eingebaut. Was passiert, wenn ich keinen Empfänger für digitales Antennen-Fernsehen kaufe? Dann werden Sie nach dem DBV-T-Startschuss über kurz oder lang nichts mehr sehen, es sei denn, Sie haben Kabel- oder Satellitenempfang. Muss ich zusätzliche Rundfunkgebühren für das digitale Fernsehen bezahlen? Nein. Die GEZ-Gebühren ändern sich durch den Übergang vom analogen zum digitalen Fernsehen nicht.

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