Die Porta bleibt Nigra

Trier · Dem Dreck auf der Spur: Experten werden die Schmutzkrusten an der Porta Nigra in Trier analysieren. Sie wollen herausfinden, welche Teile der schwarzen Schicht schädlich für die antiken Steinquader sind und welche sie sogar schützen, teilt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit.

Trier. Gut 1800 Jahre hat sie auf dem Buckel und viele Stürme überstanden. Doch ein unsichtbarer Feind macht ihr heute mehr zu schaffen als sämtliche Germanenangriffe: Umwelteinflüsse nagen bedrohlich an der Porta Nigra. Triers weltberühmtes Römertor bröselt an vielen Ecken und Enden. Deshalb hat das Land Rheinland-Pfalz 2012 eine millionenschwere und auf Jahre angelegte Rettungsaktion angekündigt: Voraussichtlich ab 2016 soll das Stadt-Wahrzeichen runderneuert und vor Verfall bewahrt werden. Derzeit läuft die Bestandsaufnahme. Darauf aufbauend soll ein Konzept zum Erhalt des Weltkulturerbe-Monuments entwickelt werden.
Fest steht bereits: Trotz behutsamer Reinigung soll der Schmutz nicht komplett verschwinden. Dies verbiete sich, weil das imposante Gemäuer sonst seine namensgebende Eigenschaft verliere. Porta Nigra bedeutet schwarzes Tor. In der Antike hieß das aus Sandsteinquadern aus der Nähe von Kordel (Kreis Trier-Saarburg) errichtete Stadttor Porta Martis - Tor des Kriegsgottes Mars - und war hellgrau.Die DBU fördert die nun anstehende Analyse mit 68 000 Euro. Daran beteiligt sind der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) in Trier, das Institut für Steinkonservierung (Mainz) und das Institut für Geowissenschaften der Christian-Albrechts-Universität in Kiel.
Zunächst müsse erforscht werden, welche Prozesse für die Zerstörung und welche für den Schutz der ursprünglich hellen Sandsteinoberfläche verantwortlich sind, so DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde. Dafür müssten die verschiedenen Krustentypen eingestuft und untersucht werden. Erstmals soll dabei eine spezielle Ultraschallmesstechnik angewandt werden. Anschließend würden Empfehlungen für das Reinigen und Ausdünnen der Krusten erstellt und beispielhaft ausprobiert. lrs/rm.

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