"Die Quotierung ist Käse"

Der Eifeler Landtagsabgeordnete Nico Steinbach hatte auf dem SPD-Parteitag als einziger den Mut zu einer Gegenkandidatur. Der 31-Jährige unterlag. Mit Nico Steinbach sprach TV-Volontär Florian Schlecht.

 Nico Steinbach (Zweiter von rechts) auf dem Ludwigshafener SPD-Parteitag im Gespräch mit Genossen. TV-Fotos (7): Florian Schlecht

Nico Steinbach (Zweiter von rechts) auf dem Ludwigshafener SPD-Parteitag im Gespräch mit Genossen. TV-Fotos (7): Florian Schlecht

Foto: (g_pol3 )

Sie haben sich auf der Landesliste für den 28. Platz beworben, aber verloren. Sind Sie geknickt?Steinbach: Nein, ich bin mit mir sehr im Reinen. Ich habe ein Drittel der Stimmen erhalten, dafür muss man sich nicht schämen. Die Liste anzugreifen und zu verändern ist immer schwierig. Ich war mir des Mammut-Unterfangens bewusst und wollte ein Signal in die Heimat setzen: für die Vertreter des Eifelkreises und gegen die 50:50-Quotierung. Bei dieser stehen Frauen und Männer abwechselnd auf der Landesliste. Was haben Sie gegen diese Idee?Steinbach: Die Quotierung ist Käse, weil sie zu starr ist. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit einer 40-Prozent-Regel gemacht.Beworben haben Sie sich auf den Listenplatz, auf dem Manfred Geis aus dem Wahlkreis Bad-Dürkheim-Grünstadt stand. Warum haben Sie sich darauf beworben?Steinbach: Es ist immer schwierig, gegen einen Kollegen zu kandidieren. Ich habe geschaut, wo ein Einfallstor besteht. Manfred Geis hat seinen Wahlkreis immer direkt gewonnen - damit wäre er in der nächsten Landtagsfraktion ohnehin sicher dabei. Nun können Sie nur noch als Wahlkreis-Sieger in den Landtag einziehen. Haben Sie Chancen?Steinbach: Ich muss nicht um den heißen Brei herumreden: Es wäre das erste Mal, dass sich bei einer Wahl die Farben wechseln. Aber ich erfahre eine hohe Wertschätzung. Wenn die Erststimme für den direkten Landtagskandidaten nicht an die kleinen Parteien gehen, sondern an uns, haben wir Sozialdemokraten eine gute Chance. flor

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