Dieb manipuliert Geldautomat und klaut Scheine

Trier · Die Polizei Trier hat einen 25-jährigen Verdächtigen festgenommen, der in Trier und bundesweit Geldautomaten manipuliert haben soll. Bei der kriminellen Masche bleiben die von Kunden angeforderten Geldscheine im Schacht hängen und können später abgegriffen werden.

Trier. Seit Jahren warnt die Polizei vor Apparaturen, mit denen Kriminelle heimlich Bankautomaten bestücken, um zum Beispiel Daten der Kundenkarten auszuspähen. Zuletzt war am 23. Mai ein Automat der Deutschen Bank in der Hosenstraße Trier von einer Manipulation betroffen (der TV berichtete).
Am selben Tag fiel einem Zeugen ein Auto mit bulgarischem Kennzeichen auf, dessen zwei männliche Insassen sich vor der Bankfiliale verdächtig verhielten. Tage später kontrollierte eine Streife der Bundespolizei das Auto in Trier und übergab den 25-jährigen Fahrer der Kripo. Die Beamten nahmen Kontakt zum Landeskriminalamt Hamburg auf, das in 15 Fällen von manipulierten Geldautomaten ermittelt. Ergebnis: Der 25-Jährige passt dort genau ins Fahndungsprofil. Nach dem männlichen Komplizen wird noch gefahndet. Das Duo soll auch für weitere Fälle in Niedersachsen und Baden-Württemberg verantwortlich sein.
Die Kripo Trier durchsuchte die Wohnung des 25-Jährigen in der Verbandsgemeinde Trier-Land und stellte dort Beweismittel sicher. Ein Richter am Amtsgericht Trier erließ Haftbefehl.
Der Trick beim sogenannten Cash-Trapping funktioniert so: Der Geldausgabeschlitz wird mit einem Klebestreifen versehen, so dass die Geldscheine nicht an den Kunden ausgegeben werden, sondern im Schacht hängenbleiben. Später greifen die Kriminellen die Scheine dann ab.
Polizei-Pressesprecher Karl-Peter Jochem rät: "Wem an Geldautomaten etwas Verdächtiges auffällt wie mehrmalige Aufforderung zur Eingabe der Pin oder keine Geldausgabe, der sollte einen Bankmitarbeiter oder außerhalb der Öffnungszeiten die Polizei verständigen."