Trier. Die Aachener Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein-Westfalen koordinierten den bundesweit synchronen Schlag der Ermittler. Ein Unternehmen in Aachen soll Zubehör zur Errichtung von professionellen Cannabis-Plantagen über Internet und ein Ladenlokal verkauft und die illegalen Hanfbauern beraten haben. Insgesamt seien gegen 214 Personen Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt worden. Mittlerweile hat der mutmaßliche Vertreiber von Plantagen-Zubehör sein Geschäft als rechtmäßig bezeichnet. Der Aachener Großhandel "Catweazel" soll Zubehör zur Einrichtung von professionellen Cannabis-Plantagen verkauft und Hanfanbauer beraten haben. Gegen die Inhaber wird ermittelt. "Wir verkaufen Gewächshaustechnik", sagte Geschäftsführer Eddy Meuter (43). Er vermute zwar, dass die Technik von Kunden überwiegend zum Hanfanbau benutzt werde. "Aber es wird immer wieder von uns darauf hingewiesen, dass der Hanfanbau in Deutschland genehmigungspflichtig ist", sagte der Inhaber des so genannten Grow-Shops am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Gegen ihn und seinen Geschäftspartner werde wegen Beihilfe zum Handel mit Betäubungsmitteln ermittelt. In Rheinland-Pfalz fanden die Fahnder eine Profiplantage, die mit hochwertiger Belüftungs-, Bewässerungs- und Wärmetechnik ausgestattet war. Sie war auf mehrere Räume eines alten Bauernhauses in Schönberg bei Thalfang verteilt. Die Beamten fanden mehr als 1100 Marihuana-Pflanzen. Beim Betreiber der Anlage, der derzeit vernommen wird und dem Haftrichter vorgeführt werden soll, wurden zudem vier scharfe Schusswaffen gefunden.Außerdem fanden die Ermittler landesweit sechs Indoor-Anlagen mit 150 Cannabis-Pflanzen sowie 150 Gramm bereits geerntetes Marihuana. Der illegale Anbau der Cannabis-Pflanzen wird häufig gewerblich betrieben. Um den illegalen Profit der Plantagenbetreiber abzuschöpfen, kamen Spezialisten für die Sicherung von Vermögenswerten zum Einsatz. Den Plantagen-Betreibern drohen darüber hinaus empfindliche strafrechtliche Konsequenzen. Da der Wirkstoff der Cannabis-Pflanzen (THC: Tetra-Hydro-Cannabinol) in den vergangenen Jahren durch Neuzüchtungen und den Einsatz spezieller Dünger extrem gestiegen ist, haben sich die Risiken für die Konsumenten deutlich erhöht.