Missbrauch in der Kirche Missbrauch: Ehemaliger Trierer Kirchenrichter abgestraft
Trier · Ein prominenter Ruhestandsgeistlicher aus dem Bistum Trier musste sich wegen Missbrauchsvorwürfen vor einem Kirchengericht verantworten. Jetzt liegt das Urteil vor. Es hagelt gleich ein halbes Dutzend Strafen.
Dieses Urteil dürfte für Aufsehen sorgen: Ein von Bischof Stephan Ackermann eingesetztes Kirchengericht hat einen prominenten Trierer Bistumspriester wegen sexuellen Missbrauchs eines Minderjährigen bestraft. So darf der 75-Jährige sich nicht mehr in seiner alten Pfarrei im Kreis Trier-Saarburg aufhalten, keinen Ehrentitel mehr führen und bekommt zudem das Ruhegehalt gekürzt. Das Besondere an dem Fall: Der Geistliche war selbst viele Jahre lang Diözesanrichter und leitete einst die Abteilung Kirchenrecht im Generalvikariat. Nach früheren Aussagen der Opfervereinigung Missbit soll er sogar selbst mit der Erfassung und Beurteilung von Vorfällen sexualisierter Gewalt in der Kirche befasst gewesen sein. Ein Vorwurf, den das Bistum seinerzeit zurückwies. Der Mann sei nicht als Diözesanrichter in Missbrauchsverfahren tätig gewesen.