Eifeler bereut Brandstiftung

Im Prozess gegen zwei mutmaßliche Feuerteufel aus Utscheid (Eifelkreis Bitburg-Prüm) und Trier hat auch der Hauptangeklagte ein Geständnis abgelegt. "Ich bereue es", sagte der 57-jährige Eifeler am Donnerstag vor dem Trierer Landgericht.

Trier. Es fällt schwer, dem 57-jährigen Angeklagten zuzuhören. Wenn er auf die Fragen des Vorsitzenden Richters Armin Hardt antwortet, scheint der Eifeler kein Ende zu finden, kommt vom Hölzchen aufs Stöckchen. Dass der pensionierte Postbeamte damit die Geduld der übrigen Prozessbeteiligten mitunter auf eine harte Probe stellt, scheint er selbst zu bemerken. "Bremsen Sie mich bitte", sagt er zwischendrin in Richtung des Vorsitzenden Richters. "Okay, es reicht", und "das müssen Sie jetzt nicht weiter ausführen", unterbricht Hardt die weitschweifigen Ausführungen des Angeklagten denn auch mehrfach.Der 57-Jährige soll Ende vergangenen Jahres einen Kompagnon beauftragt haben, sein Wohnhaus in der Eifel anzuzünden - um rund 85 000 Euro von der Versicherung zu kassieren, glaubt die Staatsanwaltschaft. Die anderen sind schuld

Die Idee mit der Versicherung sei ihm erst nach dem Brand gekommen, behauptet indes der Hauptbeschuldigte, der allerdings auch sagt: "Finanziell ging es uns mehr schlecht als recht." Mitverantwortlich dafür sei vor allem sein Sohn gewesen, der zwei Firmen gegründet "und mich belogen und betrogen hat". Überhaupt sind es meistens "die anderen" - der Sohn, die Schwiegermutter, die Tochter, die Schwiegertochter - , die nach den wortreichen Schilderungen des Eifelers daran schuld sind, dass in der Vergangenheit so manches nicht ganz gerade gelaufen ist. Dass er am Donnerstag vor Gericht unter anderem seinen Sohn bezichtigt, drogenabhängig zu sein und sogar eine Hanfplantage betrieben zu haben (was dieser später alles vehement bestreitet), entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn schließlich waren es Vater und Sohn, die im Herbst 2005 dafür gesorgt hatten, dass die bis dato größte je in Rheinland-Pfalz aufgeflogene Haschischplantage auf dem Bitburger Flugplatz entdeckt wurde. Als "Helden von Bitburg" war das Duo danach gefeiert worden.Jetzt scheint das Tischtuch zwischen beiden völlig zerschnitten; zumal der Sohn den Vater beschuldigt, in der Vergangenheit mehrfach davon geredet zu haben, das Haus in die Luft zu jagen."Es tut mir wirklich leid, ich kann mir die Tat nicht erklären", sagt der Hauptangeklagte am Donnerstag, nachdem sein Kompagnon bereits am ersten Prozesstag ein Geständnis abgelegt hatte. Zwar gibt es zwischen den Aussagen der beiden Männer noch Widersprüche. Doch den Hauptvorwurf haben die beiden eingeräumt.Der auf vier Verhandlungstage anberaumte Prozess wird am Montag fortgesetzt.

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