Corona Eifeler Bundeswehr-Hunde üben das Virus-Schnüffeln

Ulmen · Ein Forschungsprojekt in einer Eifel-Kaserne zeigt interessante Ergebnisse. Aber bislang läuft es nur im Labor.

 Labrador Lotta schnüffelt an einer Maschine.

Labrador Lotta schnüffelt an einer Maschine.

Foto: dpa/Thomas Frey

Können Hunde das Coronavirus erschnüffeln?  Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat erste Ergebnisse von Corona-Forschungen an der einzigen Diensthundeschule der Bundeswehr als „sehr ermutigend“ bezeichnet. Sie sei stolz auf die vierbeinigen „Kameraden der Streitkräfte“, sagte die CDU-Chefin bei ihrem ersten Besuch in der besonderen Dienststelle bei Ulmen in der Vulkaneifel. Soldaten und Hunde säßen hier „Seite an Seite auf der Schulbank“.

Projektleiterin und Oberstabsveterinär Esther Schalke erklärt, Hunde könnten nicht das hochansteckende Coronavirus selbst riechen, wohl aber recht zuverlässig flüchtige Substanzen der Zellen von damit infizierten Menschen. Eine Woche Training reicht dafür nach Erkenntnissen der Tierärztlichen Hochschule Hannover, der Bundeswehr und weiterer Forschungspartner in der Regel aus. Danach konnten die Hunde unter 1012 Proben von Speichel oder Atemwegssekret 94 Prozent korrekt identifizieren, wie das Team im Fachblatt „BMC Infectious Diseases“ kürzlich berichtete.

Besonders geschulte Spürhunde könnten etwa auf Flughäfen, bei Sportveranstaltungen und an Grenzen ergänzend zu Labor-Corona-Tests eingesetzt werden, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Die Forscher betonen aber auch, dass es bis dahin noch ein längerer Weg sei. Bislang hätten die Hunde aus Sicherheitsgründen nur an im Hochsicherheitslabor inaktivierten Speichelproben geschnüffelt.

Vorführungen von Hundeführern zeigten Kramp-Karrenbauer, wie trainierte Hunde Speichelproben von coronainfizierten Menschen erschnüffelten. Als Belohnung für ein längeres Verharren vor positiven Proben bekamen sie Hundefutter und Spielbälle.

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