Ein Gingkobaum schenkt Hoffnung

TRIER. Helle Farben schaffen eine freundliche und angenehme Atmosphäre in den lichtdurchfluteten Räumen. "Es ist schön geworden", sagten viele der Besucher, die zur Einsegnung in das Hospizhaus gekommen sind, in das am 9. Oktober der erste Gast einziehen wird.

Kaum ein Tag hätte mit seiner Symbolkraft besser für die Einsegnung des Trierer Hospizhauses gewählt werden können als der Tag der Deutschen Einheit - steht er doch für Freude, Neuanfang und Hoffnung. Ebenso symbolträchtig kündet der große Gingkobaum neben dem Haus in der Ostallee davon, dass hier ein Ort der Hoffnung geschaffen worden ist. "Dieser Baum hat den Ausschlag gegeben, dass wir am Plan, dieses Haus umzubauen, festgehalten haben. Der Gingkobaum möge seine Liebe in dieses Haus hinein tragen", sagt Veronika Reh von der Herbert-und-Veronika-Reh-Stiftung. Hilfe für Sterbende auf ihrem letzten Weg

Und noch ein weiteres Symbol kommt während der Einsegnungsfeier dazu: Weinkönigin Ursula Bauer pflanzt einen Weinstock. "Er ist ein Zeichen des Lebens, soll die Verbundenheit von Erde und Himmel symbolisieren. Der Weinstock lebt und wächst mit dem Haus", erklärt Renate Langenbach vom Hospizverein, die die Ideengeberin für das neue Symbol ist. Prälat Franz Josef Gebert und Superintendent Christoph Pistorius segnen schließlich das Hospizhaus ein. Viele Menschen haben dazu beigetragen, dass Sterbende auf dem letzten Weg ihres Lebens diese Hoffnung, Geborgenheit und Verbundenheit erleben können. Jahrelange Vorarbeit, die Unterstützung vieler Institutionen, Mäzene, Spender und Paten, die vom Trierischen Volksfreund unterstützte Aktion "Da sein", der Zusammenschluss von vier Krankenhäusern, des Club Aktivs und des Hospizvereins zur Trägergesellschaft haben die Weichen gestellt, um nach etwa neun Monaten Bauzeit schwerstkranken, sterbenden Menschen und ihren Angehörigen ein Zuhause mit kompetenter Begleitung und medizinischer Versorgung zu bieten. "Dieses Haus ist ein Ort der Ruhe, Behaglichkeit und Hilfe bis zum Ende des Lebens", sagt Carl-Heinz Müller von Vorstand der Hospizstiftung für die Region Trier. "Sterbebegleitung ist ein Stück Lebensbegleitung", ergänzt Pflegedienst-Leiterin Sieglinde Gross. Deswegen ist es dem Team aus Fachkräften, einer Sozialarbeiterin und ehrenamtlichen Helfern wichtig, eine häusliche Atmosphäre zu schaffen, die Zimmer freundlich und nach den Bedürfnissen der zukünftigen Bewohner einzurichten. "Auch die große Terrasse mit einem barrierefreien Zugang zum Garten zu haben, war für uns ein Traum. Das Hospizhaus ist eine große Bereicherung für Trier. Auch der ambulante Hospizverein ist unter dem Dach untergebracht", sagte Monika Lutz, Vorsitzende des Vereins.

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