Einsatz-Engpässe: Bei vielen Wehren wird's brenzlig

Mit einem Festakt im Mainzer Schloss haben Hunderte Feuerwehrleute aus dem ganzen Land das 60-jährige Bestehen der rheinland-pfälzischen Feuerwehren gefeiert. Der Blick in die Zukunft ist aber nicht sorgenfrei.

Mainz. (ren) Bei den Freiwilligen Feuerwehren in Rheinland-Pfalz zeichnet sich ein massives Personalproblem ab, auch und besonders bei den Führungskräften. Das sagte der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbands, Otto Fürst, am Rande der Geburtstagsfeierlichkeiten. Gründe seien rückläufige Aktiven-Zahlen und die generell abnehmende Bereitschaft, sich über viele Jahre hinweg auf eine ehrenamtliche Aufgabe zu verpflichten.

Die größte aktuelle Herausforderung für die Wehren ist nach den Worten von Landesfeuerwehrinspekteur Hans-Peter Plattner, die Einsatzfähigkeit tagsüber sicherzustellen. Laut Gesetz sollen die Wehren "in der Regel" acht Minuten nach dem Alarm am Einsatzort eintreffen. Unter der Woche sind jedoch viele Aktive als Berufspendler weit weg am Arbeitsplatz.

"Hier zeigt sich stark die Demografie", sagt Verbandschef Fürst. Zwar werden mehr neue Gruppen gegründet, sie haben aber weniger Mitglieder. Waren im Jahr 2000 in Rheinland-Pfalz noch rund 60 000 Aktive dienstbereit, sind es heute 55 000.

Um dem Nachwuchsmangel entgegenzuwirken, wurde bereits das Eingangsalter für die Vorbereitungsgruppen auf sechs Jahre und die Aufnahme in die Jugendfeuerwehr auf zehn Jahre gesenkt. Parallel wird bundesweit und auch in Rheinland-Pfalz mit Kampagnen wie "Frauen an den (Brand)Herd" um weibliche Mitglieder geworben. In der Jugendfeuerwehr machen inzwischen 20 Prozent Mädchen mit. Bei den Aktiven liegt der Frauenanteil im Landesdurchschnitt bei 4,5 Prozent.

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