Eiseskälte bis Fastnacht: Menschen bibbern, Autos streiken, Flüsse frieren zu

Trier · Minusrekorde in der Region: Seit Tagen zeigt das Thermometer dauerhaft nur noch Minustemperaturen an. Und das Bibberwetter bleibt uns vermutlich noch bis mindestens nächste Woche erhalten. Auf der Saar bilden sich bereits erste Eisplatten.

 Frostige Temperaturen auch in Saarburg: Dort ist der Wasserfalls zum Teil vereist.

Frostige Temperaturen auch in Saarburg: Dort ist der Wasserfalls zum Teil vereist.

Foto: Alexander Schumitz

Minus 15,5 Grad sind Montagmorgen um sechs Uhr in Wittlich gemessen worden, in Strickscheid (Eifelkreis Bitburg-Prüm) zeigte das Thermometer zur gleichen Zeit minus 14,1 Grad. Der Frost hat die Region im Griff. Und das vermutlich noch die nächsten Tage.

Laut TV-Wetterexperte Dominik Jung bleibt es mindestens noch die ganze Woche so eisig kalt, auch wenn es am Donnerstag mit Temperaturen unter minus zehn Grad etwas "milder" werden soll. Auch für die bevorstehenden Fastnachtstage rät Jung: "Warm anziehen." Die Durchschnittstemperatur in Trier habe in den ersten Februartagen gerade mal minus 8,5 Grad betragen, 10,4 Grad unter dem Mittelwert für diese Zeit.

Auf der Saar haben sich bereits erste Eisplatten gebildet, in Lothringen waren sie zehn Zentimeter dick, dort musste die Saarschifffahrt eingestellt werden. In der Saar-Schleuse Kanzem (Trier-Saarburg) war gestern eine Kammer zugefroren. Weil das Wasser an der Obermosel durch das Atomkraftwerk Cattenom aufgeheizt sei, dauere es dort länger, bis der Fluss zufriert, sagt Charlotte Kurz vom Wasser- und Schifffahrtsamt in Trier. Gestern wurden noch keine Beeinträchtigungen des Schiffsverkehrs auf der Mosel gemeldet. Allerdings gab es in der Nähe von Wintrich (Bernkastel-Kues) Treibeis. Zuletzt war die Mosel im Winter 2009 für die Schifffahrt gesperrt worden.

Den Landwirten macht die Kälte derzeit wenig zu schaffen. Für Acker- und Weinbau sei der Frost sogar positiv, Schädlinge würden dadurch absterben, sagt Herbert Netter vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau. Die Pflanzen überstünden die Kälte im Allgemeinen gut, Wintergetreide und Raps seien schließlich winterhart. Auch dem Vieh mache der Dauerfrost in der Regel nichts aus. Keine Probleme gibt es auch bei der Stromversorgung, sagt Rolf Lorig, Regionalsprecher vom Energieversorger RWE. Auch die Wasserversorgung ist laut den Trierer Stadtwerken gesichert. Allerdings sollten Hausbesitzer ihre Wasserzähler im Keller vor Frost sichern.

Vor allem Dieselautos machen derzeit Probleme, sie springen nicht an, weil der Diesel eingefroren ist. Auch wer eine ältere Batterie im Auto hat, muss in diesen Tagen mitunter den Pannendienst rufen, braucht dann aber Geduld. Die Leitungen des ADAC-Pannendienstes sind überlastet. Allein in der Region musste der ADAC seit vergangenen Mittwoch 585 Autofahrern helfen.

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