Elefantenkarawane in Schengen

Mehr als 1000 Elefanten hat Rose Marie Gnausch als Friedenssymbole nach Schengen geholt. Aus der ganzen Welt sind zum 25. Jubiläum des Schengener Abkommens Bilder und Skulpturen in den Grenzort gekommen.

 Autocorso durchs Dreiländereck: Auch dieser Elefantenkopf steht als Symbol für den Frieden in Europa. TV-Foto: Tobias Thieme

Autocorso durchs Dreiländereck: Auch dieser Elefantenkopf steht als Symbol für den Frieden in Europa. TV-Foto: Tobias Thieme

Schengen. Es ist eine lange Karawane: Mehr als 1000 bunte Elefanten reihen sich am Schengener Moselufer aneinander. Die Tierfiguren kommen aus der ganzen Welt und sind am Sonntag zu Gast in Schengen, bevor sie nach Istanbul und Jerusalem weiterreisen. Künstler, Schul- und Kindergartenkinder und Kinder aus SOS-Kinderdörfern haben die Elefanten als Friedenssymbole nach Schengen geschickt. Auch aus Trier und der Region haben sich zahlreiche Schulen beteiligt.

Die Ausstellung an der Schengener Brücke ist Teil der Auftaktfeierlichkeiten zum 25. Jubiläum des Schengener Abkommens. Organisatorin Rose Marie Gnausch sagt: "Der Elefant ist als Friedenssymbol viel stärker als die Taube." Der Elefant genieße wegen seiner Größe viel Respekt in der Tierwelt und sei doch so friedlich, meint die Künstlerin. Zuletzt sind die "Elephants for Peace" (Elefanten für den Frieden) in Zypern zu sehen gewesen.

"Wir haben damals nicht an die Dauerhaftigkeit des Abkommens geglaubt. Staatsoberhäupter waren nicht hier", beschreibt Schengens Bürgermeister Roger Weber seine Erinnerung an die skeptische Stimmung vor 25 Jahren. Mit dem Abkommen sei heute eine Utopie wahr geworden. Für Bruno Schmitt, Bürgermeister von Perl, sind noch viele Grenzen zu überwinden: "Schengen sollte der Anfang für die ganze Welt sein." Die ganze Region stehe symbolhaft für die europäische Einigung, sagt Günther Schartz, Landrat des Kreises Trier-Saarburg. "Viele Europäer wissen wenig über unsere Region. Aber sie kennen Schengen."

Im Gras der Uferböschung sitzen derweil Ashley (sechs Jahre) und Isabelle (13 Jahre) aus St. Wendel und tragen ihren Teil zum Friedensprojekt bei. Während eines Workshops bemalen sie mit Pinseln einen großen Kartonelefanten. "Hoffentlich wird der auch ausgestellt", sagt Isabelle. Vielleicht steht er schon bald in Istanbul oder Jerusalem.

Angeführt von einem als rollender Elefant gestalteten Traktor setzt sich am frühen Nachmittag ein Autokorso in Bewegung, der eine zwölf Kilometer lange Runde durch das Dreiländereck dreht. Von Schengen geht es über Sierck-les-Bains, Apach und Perl zurück zum Ausgangsort. Mit Konzerten an der Schengener Mosel und in Sierck-les-Bains geht ein bunter Tag zu Ende.

extra Schengen-Feiern: Das Projekt "Elephants for Peace" ist Teil einer Reihe von Feiern, mit denen das 25. Jubiläum des Schengener Abkommens begangen wird. Den Auftakt hatte die "Tour de Melodie" in Luxemburg, Trier und Saarbrücken gemacht. Der offizielle Festakt mit Politikern und der Eröffnung eines "Europamuseums" findet am kommenden Sonntag, 13. Juni, in Schengen statt. Dort war vor 25 Jahren Geschichte geschrieben worden, als die Benelux-Staaten, Frankreich und Deutschland beschlossen, die Grenzkontrollen zwischen den fünf Ländern abzuschaffen. (thie)

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