Endlose Untersuchung
TRIER. (sey) Die 1999 von Alt-Bischof Spital eingesetzte Kommission zur Prüfung der angeblichen Marienerscheinungen im saarländischen Marpingen hat ihre Untersuchung immer noch nicht beendet. Statt eines Ergebnisses gibt es nun einen neuen Vorsitzenden.
Hunderttausende Mariengläubige lockten die Erscheinungen dreier selbst ernannter Seherinnen vor vier Jahren in den Marpinger Härtelwald. Während die einen bereits von einem zweiten Lourdes träumten und in Marpingen sogar eine Kathedrale bauen wollten, ging den meisten Einwohnern der kleinen Gemeinde der Pilgeransturm mächtig auf den Geist. Triers Alt-Bischof Hermann-Josef Spital setzte im September 1999 schließlich eine Untersuchungskommission ein, die die Geschehnisse kritisch unter die Lupe nehmen sollte. Vorsitzender des fünfköpfigen Gremiums: der damalige Weihbischof Felix Genn. Der ist bekanntlich seit kurzem Bischof in Essen. Vor seinem Wechsel überreichte Genn dem Trierer Oberhirten Reinhard Marx noch den Zwischenbericht der Kommission. Danach ist alles Material über die Erscheinungen gesammelt, nur der Abschlussbericht stehe noch aus. Auf dessen baldige Veröffentlichung wartet nicht nur Marpingens Bürgermeister Werner Laub mit Spannung: "Das Bistum soll in Ruhe seine Arbeit machen. Aber ich hoffe, dass es sie irgend wann mal macht." Einstweilen hat die Kommission mit Prälat Klaus Peters einen neuen Vorsitzenden, der dem Gremien auch unter Genn schon angehörte. Der teilte gestern mit, es sei noch unklar, wann die Untersuchung abgeschlossen sei.