Entscheidender Schritt

SAARBRÜCKEN. (mj) Im Fall um den seit dem 30. September 2001 verschwundenen Pascal scheinen die Ermittler einen entscheidenden Schritt voran gekommen zu sein. Die Polizei geht davon aus, dass der damals fünf Jahre alte Junge in der Tosa-Klause im Saarbrücker Stadtteil Burbach von einem Kinderschänderring missbraucht und getötet worden ist.

13 Tatverdächtige, vier Frauen und neun Männer, sitzen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage der "Saarbrücker Zeitung", wonach ein inhaftierter ehemaliger Tosa-Gast bei einem Haftprüfungstermin den von der Polizei rekonstruierten Tatablauf bestätigt habe. Der 42 Jahre alte Mann aus Burbach, gegen den wegen Beihilfe zum Mord ermittelt wird, hat vor einem Richter eingeräumt, dass Pascal an jenem 30. September 2001 in dem winzigen Nebenzimmer sexuell missbraucht wurde. Er selbst sei an der Tat nicht beteiligt gewesen, habe das Geschehen aber als Beobachter mitbekommen. Der Mann, der Ende September verhaftet wurde, soll zudem die Ex-Wirtin Christa W. (50) massiv belastet haben. Dies bestätigte sein Verteidiger Ralph Hennig. Der Anwalt erklärte: "Mein Mandant hat zudem ausgesagt, er habe gesehen, dass Pascals Leiche aus der Tosa-Klause geschleppt worden ist." Der 42-Jährige soll in dieser Woche ausführlich vernommen werden und will auch an einer Tat-Rekonstruktion mitwirken.Mit diesem Geständnis liegt den Ermittlern eine vierte Aussage vor, wonach Pascal in der Tosa-Klause missbraucht worden ist. Die geistig zurückgebliebene Mutter (39) eines Freundes von Pascal und eine 50-jährige Frau haben angeblich ähnliche Angaben gemacht. Ein 49-jähriger Saarbrücker, der bereits abgeurteilt ist, hatte zudem gestanden, Pascal am 30. September in der Kneipe vergewaltigt zu haben.

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