Ermittlungen nach tödlichem Bundeswehrunfall

Baumholder · Zwei Soldaten im Alter von 20 und 23 Jahren, die aus dem Saarland und aus Hessen stammen, sind vorgestern bei einem Unfall auf dem Truppenübungsplatz Baumholder getötet worden. Der Staatsanwalt ermittelt.

(RZ) Ein mit sechs jungen Männern im Alter zwischen 19 und 24 Jahren besetztes Mungo-Transportfahrzeug des Fallschirmjägerbataillons 261 in Lebach ist am Montag gegen 13.30 Uhr auf abschüssiger Straße in der Nähe der Schießbahn 4 von der Fahrbahn abgekommen. Bei dem Unfall starben zwei Soldaten. Die Ursache war gestern Nachmittag noch unklar.

Durch den Aufprall gegen eine Panzersperre aus Beton am Fahrbahnrand wurde der Transporter in den Wald katapultiert. Der Aufbau des Fahrzeugs wurde durch einen Baum abgerissen. Alle sechs Soldaten wurden aus dem Mungo geschleudert.

Das legt laut Michael Brandt, Leiter der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach, den Verdacht nahe, dass die jungen Männer nicht angeschnallt waren. Erwiesen sei das aber noch nicht.

Führte ein Fahrfehler oder ein technischer Defekt zu dem Drama? Auch das war bis gestern Abend noch völlig unklar. "Wir ermitteln in alle Richtungen", betonte Brandt gegenüber der Rhein-Zeitung. Von der Befragung der Verletzten erhofft sich die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach nähere Erkenntnisse.

Sachverständiger soll Ursache aufklären

Einer von ihnen lag gestern noch im künstlichen Koma, die drei anderen werden - abgesehen von einem Schienbeinbruch - wegen leichterer Blessuren stationär behandelt. Zusätzlich soll ein Sachverständiger, den die Staatsanwaltschaft mit der Untersuchung des von Kräften der Artillerieschule geborgenen Mungo beauftragt hat, dabei helfen, die Hintergründe des Unfalls zu klären.

Die beiden Todesopfer hatten im hinteren Teil des Fahrzeugs gesessen, wo der Aufbau aus Metallstangen und Planen besteht. Die Soldaten gehören zum Fallschirmjägerbataillon 261 in Lebach (Saarland). Die Kompanie war am Sonntag mit insgesamt rund 100 Soldaten und mehreren Fahrzeugen zu einer Übung nach Baumholder ausgerückt, die bis Freitag dauern sollte.

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