Erneut kam es zu einer gravierenden Panne im Atomkraftwerk Cattenom. Am Montag vergangener Woche hätten Arbeiter beim Rundgang in dem derzeit wegen Wartungsarbeiten heruntergefahrenen vierten Reaktorblock einen niedrigen Wasserstand im Rückhaltebecken festgestellt, teilt der Betreiber der Anlage, der französische Energiekonzern EDF, mit. Das Wasser im Rückhaltebecken dient in einem Störfall zur Reserve, um als Kühlung in das Reaktorgebäude gepumpt zu werden. Laut EDF könnte ein Fehler in einer Umwälzpumpe zu dem Wassermangel geführt haben. Zwar habe die Panne keine Auswirkungen auf die akute Sicherheit der Anlage gehabt, heißt es in der Mitteilung. Bei einem Störfall hätte es aber, so die EDF, zu Problemen kommen können. Die französische Atombehörde hat den Zwischenfall auf der siebenstufigen Störfall-Skala mit 1 eingestuft.

Derzeit produziert nur einer der vier Blöcke Strom. Neben dem wegen Wartungsarbeiten abgeschalteten Reaktor laufen in den anderen beiden weiterhin Kontrollen wegen Korrosionsschäden an Leitungen des Kühlsystems. Die französische Atomaufsicht hatte EDF kürzlich untersagt, Block 1 wie geplant in den kommenden Tagen wieder hochzufahren. Zunächst müssten die wegen der Risse in den Leitungen erforderlichen Reparaturen durchgeführt werden, so die Anweisung der Behörde.