Etliche Orte der Region immer noch abgehängt vom schnellen Internet

Trier · Ohne schnelles Internet geht es heute in vielen Bereichen nicht mehr. Nicht nur Betriebe sind darauf angewiesen, auch Privathaushalte verlangen nach hohen Breitbandgeschwindigkeiten. Doch in der Region gibt es immer noch Orte, die unterversorgt sind.

Etliche Orte der Region immer noch abgehängt vom schnellen Internet
Foto: Birgit Keiser

Tatort am Sonntagabend verpasst? Kein Problem, denkt man sich. Es gibt ja die sogenannte Mediathek im Internet, wo man sich zeitversetzt Filme und Serien anschauen kann. Voraussetzung für ein ruckelfreies Fernsehen via Internet ist aber eine schnelle Breitbandverbindung. Mindestübertragungsgeschwindigkeit dafür: 16 Mbit/Sekunde.

Schaut man sich jedoch den Breitbandatlas des Bundesverkehrsministeriums an, auf dem die Verfügbarkeit mit schnellem Internet aufgelistet ist, erkennt man, dass die Region diesbezüglich unterversorgt ist. Vor allem in der Eifel gibt es nur wenige Orte, in denen mehr als die Hälfte der Haushalte eine höhere Internetgeschwindigkeit hat als 16 Mbit/Sekunde.
Selbst bei acht Mbit, was heute als Standardgeschwindigkeit für das Surfen und das Verschicken von Mails gilt, gibt es insbesondere im Eifelkreis Bitburg-Prüm noch jede Menge Probleme. Vor allem Richtung belgische Grenze verfügen nur in wenigen Orten bis zu drei Viertel der Haushalte über sechs Mbit.

In der Eifel dauert's manchmal 30 Sekunden, bis eine Seite geladen ist

Doch es geht sogar noch langsamer: In einigen Gemeinden in der Eifel sowie in Onsdorf (Trier-Saarburg) gibt es noch nicht einmal zwei Mbit/Sekunde, was als "Internet für Genügsame" gilt - weil es durchaus bis zu 30 Sekunden dauern kann, bis eine Internetseite aufgebaut ist, und eine halbe Stunde, bis man etwa Fotos per E-Mail verschickt hat.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat vor der Wahl gesagt, dass es in ganz Rheinland-Pfalz mindestens zwei Mbit/Sekunde gebe.

Der Breitbandatlas zeigt, dass dem nicht so ist. 86 Prozent der Haushalte im Land verfügen über eine Internetgeschwindigkeit von 16 Mbit/Sekunde und mehr, 69 Prozent haben mindestens 50 Mbit. Dreyer hat Anfang des Jahres erklärt, dass bis 2018 alle Haushalte in Rheinland-Pfalz über diese Internetgeschwindigkeit verfügen können.
Doch das wird teuer. Eine Studie des Technischen Überwachungsvereins (Tüv) Rheinland im Auftrag des Landes kommt zu dem Schluss, dass in schlecht versorgten, dünn besiedelten Regionen zwischen 2500 bis 5345 Euro je Haushalt notwendig sind, um diese über Glasfaserkabel ans schnelle Internet zu bringen.

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